«Wir sind die Apotheke Deutschlands», sagte Müller. Jeder vierte Pharma-Arbeitsplatz bundesweit sei in Baden-Württemberg. Schon zu Beginn der Pandemie hätten Ärzte und Apotheken Vorräte angelegt. Erkrankte hätten sich selbst Medikamente besorgt, erläuterte Müller. Anfangs befürchtete Lieferengpässe seien ausgeblieben, ergänzte der Sprecher der Chemie-Verbände Baden-Württemberg, Andreas Fehler.
Das Geschäft der Branche ist im vergangenen Jahr vor allem im Inland gewachsen: um 7,3 Prozent auf 8,8 Milliarden Euro. Mit 0,9 Prozent war das Plus beim Export deutlich niedriger. Hier wurden 13,3 Milliarden Euro Umsatz erzielt. Die zweitgrößte Teilbranche, Farben und Lacke etwa für Autos (12 Prozent Umsatzanteil), verzeichnete 2020 Einbrüche. Bereiche wie Körperpflege, Wasch- und Reinigungsmittel hingegen hätten das Vorkrisenniveau halten können. Die Beschäftigung sei mit einem Rückgang von 0,5 Prozent nahezu konstant geblieben.
Für dieses Jahr geht die Branche von einem Produktionswachstum von bis zu zwei Prozent aus. Die Umsätze könnten um zwei bis drei Prozent steigen. In einer repräsentativen Umfrage zeigten sich die Unternehmen über alle Teilbranchen hinweg vorsichtig optimistisch.
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Konjunktur chemische und pharmazeutische Industrie in Baden-Württemberg