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FDP: Grün-Schwarz mit «staubigem» Fahrplan bei Wasserstoff

Hans-Ulrich Rülke
Hans-Ulrich Rülke sitzt auf seinem Platz. Foto: Bernd Weißbrod/dpa/Archivbild
Stuttgart (dpa/lsw) - Auf dem Weg zur Energiewende mit Hilfe von Wasserstoff geht es der FDP nicht schnell genug voran. Die grün-schwarze Regierung fahre mit ihrem «staubigen» Fahrplan auf Sicht, sagte FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke am Mittwoch im Landtag in Stuttgart. «Die Roadmap ist keine stringente Strategie, sondern ein peinliches Zeugnis der Untätigkeit und des Stillstands.» Besonders die Wirtschaft brauche jetzt verbindliche Zusagen und Abnahmegarantien, um die Produktion des Wasserstoffs lukrativ zu machen. Das Umweltministerium setzt jedoch zunächst auf Forschung und Entwicklung. Wasserstoff gilt als klimafreundliche Energiealternative für Kohle, Öl und Erdgas in Industrie und Verkehr.
Stuttgart.

«Wir warten nicht ab, bis die Infrastruktur steht», sagte Umweltministerin Thekla Walker (Grüne). Das Gebot der Stunde sei, in Forschung und Entwicklung zu investieren, «damit wir da die Nase vorn haben». Um die rund 16.000 erwarteten Arbeitsplätze durch den Wasserstoff auch tatsächlich zu schaffen, müssten jetzt entsprechende Innovationen gefördert und der Markt vorbereitet werden.

Laut FDP-Fraktion bringt das die Energieversorgung mit «grünem» Wasserstoff aber nicht voran. Als «grün» gilt Wasserstoff, wenn er etwa mittels Elektrolyse aus erneuerbaren Energien produziert wird. Entwicklung und Forschung im Land seien zwar wichtig, sagte Rülke. Der Fokus müsse aber auf der Infrastruktur zur Einfuhr des Wasserstoffes liegen. «Es gibt erneuerbare Energien im Überfluss, aber halt nicht bei uns. Dafür braucht man eben den entsprechenden Leitungsausbau.»

Die Landesregierung hat Ende 2020 mit der «Wasserstoff-Roadmap» einen Fahrplan zur Energiewende mit Wasserstoff beschlossen. Sie hofft darauf, dass mit Hilfe des grünen Wasserstoffs die Klimaschutzziele in Baden-Württemberg erreicht werden können. Das Land geht davon aus, dass im Zusammenhang mit Wasserstoff im Südwesten rund 16.000 neue Arbeitsplätze entstehen und neun Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2030 erwirtschaftet werden können.

© dpa-infocom, dpa:220202-99-946707/2