Moritz hielt dem Land Baden-Württemberg vor, es setze die Lehrer einem höheren Infektionsrisiko aus. «Warum soll eine Grundschullehrerin beim Einkauf im Supermarkt 1,50 Meter Abstand halten und einen Mundschutz tragen, aber im Klassenzimmer mit 28 Kindern ohne entsprechende Schutzmaßnahmen Unterricht halten?»
Moritz bemängelte auch die Informationspolitik von Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU). «Bei uns melden sich zahlreiche wütende Lehrkräfte und Schulleitungen, die erneut ihre Arbeitsaufträge für die nächsten Wochen aus den Medien erfahren und deren Kompetenz und Einschätzung der Situation ignoriert wird.»
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Kultusministerin Eisenmann hatten am Dienstag eine vollständige Öffnung der Kitas und Grundschulen bis Ende Juni angekündigt. Sie stützten sich dabei auf Zwischenergebnisse einer Studie von Unikliniken im Südwesten zu Kindern und dem Coronavirus. Demnach spielten Kinder bis zehn Jahren als Überträger des Virus nur eine untergeordnete Rolle.
Eisenmann hatte bestätigt, dass die vollständige Öffnung der Grundschulen nur ohne Abstandsgebote geht. Gleichwohl soll verhindert werden, dass die Klassen sich untereinander vermischen.