Die Angeklagten sind Kurden aus der Türkei und Syrien. Der Anschlag im März 2018 in Lauffen sei ein Protest gegen die türkische Regierung und deren aggressives Vorgehen im syrischen Ort Efrîn gewesen, sagte die Vorsitzende Richterin Eva Bezold. Bei der Militär-Offensive gegen die zum Großteil von Kurden bewohnte Stadt waren laut Bezold auch Angehörige eines Angeklagten gestorben: «Der Tod vieler unschuldiger Opfer verstärkte bei den Angeklagten die Ablehnung der türkischen Regierung.»
Anders als die Anklage schloss die Kammer einen versuchten Mord an einem im Nebenzimmer schlafenden Imam und dessen Ehefrau aus. Die Angeklagten hätten die Brandsätze eben nicht in die Wohnräume geworfen, erklärte die Richterin. Auch die im Gebäude untergebrachte Moschee hätten sie nicht treffen wollen.
Die Räume wurden von der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş betrieben. Diese wurde in der Türkei von dem früheren islamisch-konservativen Politiker Necmettin Erbakan gegründet, der als enger Vertrauter des Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan galt.