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Handel rechnet mit mehr Insolvenzen als prognostiziert

Passanten in Friedrichshafen
Passanten gehen in Friedrichshafen an einem Geschäft vorbei. Foto: Felix Kästle/dpa
Stuttgart (dpa/lsw) - Der Handelsverband Baden-Württemberg fürchtet angesichts des bevorstehenden mehrwöchigen harten Lockdowns eine Insolvenzwelle in noch viel größerem Umfang als bisher prognostiziert. Noch zuletzt war der Verband von rund 6000 coronabedingten Geschäftsschließungen und Insolvenzen in den nächsten zwei Jahren ausgegangen. Doch der neue Lockdown werde die Lage im Einzelhandel nochmals verschärfen, sagte die Hauptgeschäftsführerin des Verbandes, Sabine Hagmann, der Deutschen Presse-Agentur. «Die Zahl wird sich auf jeden Fall deutlich erhöhen.»
Stuttgart.

Im schlimmsten Fall müsse man mit einer Verdopplung auf rund 12 000 Schließungen und Insolvenzen in den nächsten zwei Jahren rechnen. Das gelte vor allem dann, wenn die Händler nicht schnell ausreichende staatliche Hilfen bekämen. Hagmann forderte für die Betriebe in ihrer Branche Zuschüsse nach dem Vorbild der außerordentlichen November- und Dezemberhilfen, von denen beispielsweise das bereits seit längerem weitgehend geschlossene Gastrogewerbe profitiert. Diese Betriebe erhalten in der Regel Bundes-Zuschüsse von 75 Prozent des durchschnittlichen Umsatzes aus den jeweiligen Vorjahresmonaten.

Der letzte offizielle Verkaufstag für stationäre Einzelhändler verlief nach Verbandsangaben im Südwesten bis zum Dienstagnachmittag kaum zufriedenstellend, beispielsweise für Modehändler. «Gemessen daran, dass heute die letzte Möglichkeit für viele Menschen für einen Einkauf ist, ist es in den Städten sehr leer», sagte Hagmann.