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Landesbischof kündigt Einschnitte bei Gemeindehäusern an

Jochen Cornelius-Bundschuh
Der badische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh während eines Interviews. Foto: Uli Deck/dpa/archivbild
Mannheim/Karlsruhe (dpa/lsw) - Unter dem Druck der sinkenden Einnahmen durch die Kirchensteuer will die evangelische Kirche auch bei Gemeindehäusern kürzer treten. Es müsse dort «einen deutlichen Schnitt» geben, sagte der badische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh dem «Mannheimer Morgen» (Samstag). «Die Zeiten, in denen in einem Neubaugebiet auch gleich eine neue Kirche mit Gemeindehaus geplant wurde, sind vorbei.»
Karlsruhe.

Die Kirche plane unter anderem Kooperationen mit anderen Trägern. «Wir können auf dem Land auch in Gemeinschaftshäusern mit Vereinen und Feuerwehr zusammenarbeiten», sagte Cornelius-Bundschuh. Die Kirche wolle zwar bei den Menschen vor Ort sein, sie könne aber bei Gebäuden und Verwaltung Verzicht üben.

Aber auch die Kirchen sollten enger zusammenarbeiten, sagte der badische Landesbischof. «Wir wollen auf jeden Fall mehr mit der württembergischen Landeskirche zusammenarbeiten, etwa im Bereich der Verwaltung.» Im Grunde sei man sich auch mit der katholischen Kirche einig, enger zusammenzuarbeiten. Die technische, juristische und finanzielle Realisierung sei aber oft kompliziert. «Das finde ich sehr, sehr schade. Wir könnten viel Geld sparen. Ein Ökonom würde sagen: Wir haben noch einige Effizienzgewinne vor uns», sagte Cornelius-Bundschuh der Zeitung.

Die Kirchensteuer ist die wichtigste Einnahmequelle der Kirchen. Sie ist an die Einkommenssteuer der Mitglieder gekoppelt. Wegen der Corona-Verordnungen wurden kirchliche Tagungshäuser und Bildungsstätten geschlossen. Weil die öffentlichen Gottesdienste ausfielen, gab es auch keine Kollekten.

© dpa-infocom, dpa:210528-99-779849/2