Sollte sich die Nachfrage 2021 reduzieren, müsse Stihl trotzdem «bis mindestens Mitte des Jahres auf höchstem Niveau weiterproduzieren und auch Sonntagsschichten fahren, weil wir nach dem Boom der vergangenen Monate die Läger in unserer gesamten Vertriebskette wieder auffüllen müssen». Um die Kapazitäten entsprechend aufzustocken, würden die Investitionen um zweistellige Millionen-Euro-Beträge auf rund 350 Millionen Euro erhöht.
Im Frühjahr hatte sich Stihl angesichts der beginnenden Pandemie noch verhalten über den Geschäftsverlauf 2020 geäußert und mit sinkenden Absatzzahlen gerechnet. Gleichwohl hatte das Unternehmen im März beschlossen weiterzuarbeiten, um in jedem Fall lieferfähig zu bleiben, statt wie viele andere Unternehmen in Kurzarbeit zu gehen. «Tatsächlich waren wir, als die Nachfrage dann ab Mai Monat für Monat überraschend stark um über 30 Prozent nach oben schoss, weitgehend lieferfähig. Das hat nicht jeder Wettbewerber so hinbekommen», sagte Kandziora. Derzeit arbeitet Stihl nach seinen Angaben sogar sonntags.
2019 hatte Stihl bei stagnierendem Absatz den Umsatz um vier Prozent auf 3,93 Milliarden Euro steigern können. Dabei profitierte das Unternehmen unter anderem von Verschiebungen im Produktmix hin zu den höherwertigen Geräten. Zum Ergebnis macht das Unternehmen generell keine konkreten Angaben.