Wenn schon die eigenen Leute nicht vom Kandidaten überzeugt seien, könnten sie auch schlecht andere überzeugen, erklärte der Politikwissenschaftler. Zudem gebe es gerade auch im Südwesten Ausweichmöglichkeiten für bürgerliche Wählerinnen und Wähler. So sei die FDP mit Spitzenkandidat Michael Theurer für viele eine Alternative, denen die Wirtschaftspolitik wichtig sei. Hinzu komme, dass die Freien Wähler als Partei auch für den Bundestag antreten. Zwar seien diese nicht so stark wie in Bayern, aber sie könnten der Südwest-CDU trotzdem einige Prozentpunkte abnehmen.
Obwohl die Bundes-SPD mit Kanzlerkandidat Olaf Scholz in Umfragen deutlich vor der Union liegt, bleibt CDU-Landtagsfraktionschef Manuel Hagel bei dem Ziel: Mehr als 30 Prozent für die CDU im Südwesten und alle 38 Direktmandate. Der Freiburger Politikwissenschaftler Michael Wehner hält es aber für unwahrscheinlich, dass die Südwest-CDU - wie bei den vorherigen beiden Urnengängen - in allen 38 Wahlkreise gewinnt. «Hier muss sie eher mit 30 plus X rechnen», sagte Wehner von der Landeszentrale für politische Bildung. Vor allem in den Groß- und Universitätsstädten seien die Direktmandate für die CDU in Gefahr.
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