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Vorübergehend anderer Betreiber für Frankenbahn

Zug im Hauptbahnhof Würzburg
Ein Zug im Hauptbahnhof von Würzburg. Foto: picture alliance/dpa/Archivbild
Stuttgart (dpa/lsw) - Angesichts der Anlaufschwierigkeiten in den Stuttgarter Netzen soll die Zuglinie Stuttgart-Würzburg (Frankenbahn) vorübergehend einen anderen Betreiber bekommen. Das Verkehrsministerium und der Betreiber Go-Ahead verständigten sich nach Informationen des Ministeriums einvernehmlich darauf, für die Linie RE 8 «eine vorübergehende Entlastung durch einen anderen Betreiber zu suchen». Weiter hieß es am Sonntagabend, dass es Go-Ahead Baden-Württemberg seit der Betriebsaufnahme im Dezember 2019 nicht gelungen sei, einen zuverlässigen Betrieb sicherzustellen.
Würzburg.

Im baden-württembergischen Schienennahverkehr kommt es immer wieder zu Zugausfällen, Verspätungen und überfüllten Waggons. Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) war deswegen zunehmend in Bedrängnis geraten.

Als Zeitraum für die Interimslösung gab das Ministerium am Sonntag zwei Jahre an. Der Betreiber werde in einem verkürzten Verfahren gesucht. Bereits seit April 2020 würden als Notmaßnahme zwei Zugumläufe des RE 8 ersatzweise von DB Regio erbracht.

«Wir haben seit dem vergangenen Dezember mit dem neuen Verkehrskonzept das Angebot auf der Frankenbahn auf einen Stundentakt verdoppelt, um möglichst viele Fahrgäste zu gewinnen», sagte Hermann. «Das klappt aber nur, wenn die Zuverlässigkeit stimmt. Deshalb haben wir für einen längeren Übergang eine neue Lösung entwickelt.»

Stefan Krispin, Geschäftsführer von Go-Ahead Deutschland, sagte laut Mitteilung: «Mit der Betriebsaufnahme im Juni und Dezember 2019 übernahmen wir die fünf wohl anspruchsvollsten Regionalbahnstrecken in Baden-Württemberg. Verbunden mit der zeitgleich erfolgten Taktverdichtung ist dies eine Herausforderung, der wir uns stellen. Nicht ohne Grund kündigte das Land im März/April 2020 Planungsaufträge zur Frankenbahn und Filstalbahn an, um die bekannten Schwächen der überlasteten Infrastruktur dieser Strecken zu beheben.» Zeitgleich herrsche ein Personalmangel an Triebfahrzeugführern, so dass der notwendige Bedarf nicht komplett gedeckt werden könne. Berichterstattungen über eine Kündigung der Verkehrsverträge wies Go-Ahead entschieden zurück.