Am bestehenden Gebietszuschnitt will die Koalition demnach festhalten. Sie folgt damit der Position des Reutlinger Landrats Thomas Reumann (parteilos), der sich gegen kleinräumiges Denken gestellt hatte. Er hatte zudem vor Mehrkosten für jene Städte gewarnt, die nach einem Wegfall Reutlingens im Landkreis geblieben wären. Dagegen hatte die Reutlinger Oberbürgermeisterin Barbara Bosch (parteilos) einen eigenen Stadtkreis angestrebt, um sich besser städtischen Erfordernissen widmen zu können. Die Kommune hatte argumentiert, dass der Landkreis mit seiner Politik zu sehr ländliche Belange im Blick habe.
Der Landtag soll nach dem Zeitungsbericht aber die Stadt und den Landkreis «ersuchen», Möglichkeiten einer besseren kommunalen Zusammenarbeit auszuloten. Über den Antrag Reutlingens war im Juni bei einer Anhörung im Landtag auch mit Vertretern von Stadt, Kreis und lokaler Wirtschaft diskutiert worden. Nach Angaben des Innenministeriums war der Reutlinger Vorstoß der erste Antrag dieser Art in Baden-Württemberg.