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Wohnungsbau
Volksbank kauft das Werzalit-Areal

Die Gemeinde nennt das Werzalit-Areal „Bottwarwiesen Oberstenfeld“ und stellt sich dort Wohnungsbau vor. Archivfoto: Jürgen Schmidt
Die Gemeinde nennt das Werzalit-Areal „Bottwarwiesen Oberstenfeld“ und stellt sich dort Wohnungsbau vor. Foto: Jürgen Schmidt
Bürgermeister Kleemann: Wir sind seit zwei Jahren im Gespräch – In drei bis fünf Jahren könnte gebaut werden

Oberstenfeld. Oberstenfeld kann sich in den kommenden Jahren auf ein rund elf Hektar großes Baugebiet freuen: Wie gestern bekannt wurde, hat eine Tochtergesellschaft der Volksbank Backnang das Werzalit-Areal gekauft, das im Rathaus „Bottwarwiesen Oberstenfeld“ heißt. „Wir freuen uns sehr über diese Entwicklung, die Volksbank Backnang ist ein guter Partner“, sagt Bürgermeister Markus Kleemann auf Nachfrage unserer Zeitung.

Die Gemeinde sei seit über zwei Jahren im Gespräch mit der Volksbank Backnang, deren Tochtergesellschaft Levkas als Käufer des Areals auftritt. Seit Werzalit Konkurs angemeldet hat, gaben sich Investoren in Oberstenfeld die Klinke in die Hand. „Jeder, der Interesse hatte, war bei uns“, sagt Kleemann, „die Investoren kamen aus ganz Deutschland.“

Die Gemeinde, die zwar durchaus einem „guten“ Investor eine Chance geben wollte, stellte sich langfristig jedoch Wohnbau auf dem rund elf Hektar großen Areal vor. Aus Furcht, eine „Heuschrecke“ könnte sich der Fläche bemächtigen, hatte der Gemeinderat im Mai vergangenen Jahres eine zwei Jahre gültige Veränderungssperre verhängt. „Dieser Schritt war richtig“, sagt Kleemann noch heute. Außer der Veränderungssperre hatte sich die Kommune auch ein Vorkaufsrecht gesichert, das sie aber jetzt nicht in Anspruch nimmt.

„Sind schnell beim Verkauf ausgestiegen“

„Wir haben natürlich Berechnungen aufgestellt, ob wir das Gelände kaufen sollen“, sagt Kleemann, aber die Wertschöpfung sei einfach größer, wenn eine Wohnbaugesellschaft die Häuser erstellt und dann verkauft. Die Gemeinde habe schließlich nicht mal kurz eine Wohnbaugesellschaft gründen können und sei deshalb recht schnell aus dem Verkaufsprozess ausgestiegen.

Die Tochtergesellschaft Levkas ist derzeit mit verschiedenen Partnern im Gespräch, die die Bauträgerschaft übernehmen könnten; man werde sich entsprechend zusammenschließen. In drei bis fünf Jahren könnte mit den Bauarbeiten begonnen werden, heißt es bei der Levkas. „Realistisch“ nennt Kleemann diese Einschätzung und kündigt an: „Wir werden hinterher sein, dass es schnell geht.“

Die Tochtergesellschaft der Volksbank Backnang hat das Gelände von dem Insolvenzverwalter gekauft; über den Kaufpreis „werden keine Angaben gemacht“, heißt es bei Levkas. Gerüchteweise ist von einem hohen zweistelligen Millionenbetrag die Rede. Auf dem Werzalit-Areal wird derzeit noch gearbeitet; Mitarbeiter der neu gegründeten Werzalit Deutschland sind vor Ort. Bis auf dem Gelände tatsächlich gebaut wird, können Hallen und Lagerflächen vom neuen Eigentümer Levkas gemietet werden. Auch die Volksbank betont, dass sie in engem Austausch mit der Gemeinde Oberstenfeld steht und Hand in Hand arbeiten wolle. Kleemann jedenfalls ist mit dem Käufer zufrieden, zumal die Volksbank Oberstenfeld mit der Volksbank Backnang fusioniert hat. „Wir haben den Eigentümer praktisch vor Ort.“ Bei dieser Konstellation müsse man durchaus nicht mit Superlativen sparen.