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Mobilität
An sieben Stationen gibt es bald Fahrräder

Mit einem Kran wird die gesamte Box in die Luft gehoben und auf einen Lkw gesetzt. Foto: Holm Wolschendorf
Mit einem Kran wird die gesamte Box in die Luft gehoben und auf einen Lkw gesetzt. Foto: Holm Wolschendorf
Nextbike-Box wurde am Mittwochvormittag abgebaut – RegioRad Stuttgart bietet in Zukunft 27 Räder und acht Pedelecs in Ludwigsburg an

Pendler laufen ohne ihren Blick nach rechts und links zu werfen über die Straße und eilen in das Bahnhofsgebäude, Autofahrer hingegen müssen vor der Absperrung stoppen und umdrehen, denn die Bahnhofstraße ist am Mittwochmorgen zwischen der Mylius- und der Schillerstraße gesperrt. Die E-Bike-Station von Nextbike ist abgebaut worden.

Wie berichtet, hatte der Leipziger Anbieter schon Ende Oktober 2018 seinen Betrieb in der Region Stuttgart eingestellt, auch am Bahnhof Ludwigsburg. Seit September 2015 waren dort zehn Leih-E-Bikes von Nextbike in einer Box untergestellt, die jedoch nur wenig genutzt wurden. Mit einem Kran wurde die Box gestern in die Luft gehoben, zum Abtransport auf einen Lkw gesetzt und schließlich zu den Technischen Diensten Ludwigsburg transportiert. „Dort können die Mitarbeiter nun ihre Räder abstellen“, sagte Meike Gerock vom Fachbereich Nachhaltige Mobilität bei der Stadtverwaltung auf Nachfrage unserer Zeitung.

In Zukunft gibt es in Ludwigsburg sowie in der Region Stuttgart keine Leihräder von Nextbike mehr. Die Ausschreibung für ein regional einheitliches, interkommunales Radverleihnetz in und um Stuttgart hatte Nextbike verloren. Stattdessen wird in Zukunft die Bahn-Tochter Bahn Connect GmbH, bekannt für die Verleihmarke Call-a-Bike, die Stationen betreiben. Das Angebot trägt den Namen RegioRad Stuttgart. Im Landkreis sind außerdem schon RegioRad-Stationen in Gerlingen, Ditzingen, Sachsenheim und Schwieberdingen in Betrieb.

Eigentlich hätten alle sieben Stationen in Ludwigsburg am 1. Mai 2018 an den Start gehen sollen. Doch an diesem Tag waren nur vier Stationen fertiggestellt, weil der Stromanschluss an allen Stationen unerwartet zu Problemen geführt hatte. Am 1. Mai wurden die Stationen in der Brenzstraße (Westportal Bahnhof), an der Ecke Fußgängerzone/Lindenstraße (Innenstadt) und zwei in der Gröner-straße (Gewerbegebiet Weststadt) in Betrieb genommen. Seit wenigen Wochen gibt es nach Angaben der Stadt außerdem auch eine Station am Klinikum –und zwar bei der dortigen Wendeplatte an der Posilipostraße.

Zwei Stationen sind derzeit noch in Planung – eine davon am Favoritepark beziehungsweise in der Nähe der dortigen Pädagogischen Hochschule. „Dort laufen derzeit Gespräche mit dem Landesamt Vermögen und Bau, um einen geeigneten Standort zu finden“, so Gerock. Auch der östliche Ausgang des Bahnhofs muss nun, da die Nextbike-Box nicht mehr da ist, nicht ohne Radverleihstation auskommen.

Eine weitere Station am Bahnhof ist geplant. „Es finden derzeit interne Abstimmungen über den Standort statt“, sagte Gerock. Dabei würde auch die anstehende Umgestaltung des Zentralen Omnibusbahnhofs eine Rolle spielen, die 2020 ansteht. Um die Gefahr zu verkleinern, dass die Station beim Umbau versetzt werden muss, fließen die Planungen bereits in die Standortwahl ein. Dennoch soll die RegioRad-Station – ebenso wie die am Favoritepark – bereits in diesem Jahr kommen.

Eine Station besteht grundsätzlich aus vier Fahrrädern und einem Pedelec. Die Verteilung kann jedoch variabel gestaltet werden. „Am Klinikum haben wir zum Beispiel drei Räder und zwei Pedelecs installiert“, so Gerock. Die Räder können an jeder Station zurückgegeben werden. Für ein Rad bezahlt die Stadt 1000 Euro pro Jahr.