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Auch mit 80 Jahren noch an der Spitze von Lotter

„Das Unternehmen HSS ist sehr solide aufgestellt“, sagt Lotter-Chef Helmut Ernst.
„Das Unternehmen HSS ist sehr solide aufgestellt“, sagt Lotter-Chef Helmut Ernst. Foto: Benjamin Stollenberg/p
Helmut Ernst prägt seit mehr als 50 Jahren das Ludwigsburger Familienunternehmen – Es hat sich zu einer bundesweit agierenden Firmengruppe entwickelt

Ludwigsburg. Er prägt das Familienunternehmen Lotter in Ludwigsburg seit mehr als fünf Jahrzehnten und steht nach wie vor mit beiden Beinen im Berufsleben: Helmut Ernst, der am Samstag seinen 80. Geburtstag feiert. „Die Erfolgsgeschichte unseres Großhandelsunternehmens in den letzten Jahrzehnten ist auf das Engste mit dem Namen Helmut Ernst verknüpft. Seine Kompetenz, sein konsequent an Werten wie Verantwortung und Fairness ausgerichtetes Handeln, sein kaufmännischer Sachverstand und seine Fähigkeit, gute Führungskräfte im Unternehmen zu halten und ihre Arbeit wertzuschätzen, tragen sicherlich zum Erfolg des Unternehmens bei“, sagt Ralf von Briel, der die Gebr. Lotter KG seit 2009 gemeinsam mit dem Jubilar führt, in seinen Gratulationsworten.

Der berufliche Weg von Helmut Ernst, der persönlich haftender Gesellschafter bei Lotter ist, zeichnete sich schon früh ab, wie das Unternehmen in einem Rückblick darlegt: Nach dem Abitur im Jahr 1960 begann er eine Lehre als Großhandelskaufmann, an die sich 1962 ein Studium der Betriebswirtschaftslehre anschloss. Ab 1967 unterstützte der Diplom-Kaufmann seinen Vater Theodor Ernst in der Geschäftsleitung beim Ausbau der Geschäftstätigkeit in Ludwigsburg, insbesondere auch beim Aufbau des damals neuen Standortes Waldäcker, des heutigen Hauptsitzes des Unternehmens. Später folgte die Erweiterung des Stahllagers in der Grönerstraße und die Umgestaltung des Stadtgeschäftes in der Oberen Marktstraße. 1981 trat er auf Wunsch seines Vaters als Gesellschafter in die Kommanditgesellschaft ein. 1990, im Jahr seines 150-jährigen Bestehens, entschloss sich das bis dahin nur im Kreis Ludwigsburg ansässige Unternehmen, am Aufbau Ost mitzuwirken und auch neue Verkaufsgebiete zu erschließen. Mit diesem Einsatz wollte Ernst seinen Beitrag leisten, um der Gefahr entgegenzuwirken, dass im Osten Deutschlands wie in DDR-Zeiten vorwiegend Großunternehmen das Wirtschaftsgeschehen bestimmen, dass vielmehr auch wie in Baden-Württemberg der Mittelstand Triebkraft der Wirtschaftsentwicklung wird. Das Ziel von Lotter war es, für die dortigen Kunden verlässlicher Partner zu sein und den Mitarbeitern einen sicheren Arbeitsplatz zu bieten. „Nach über 30 Jahren kann man sagen, dass das gelungen ist“, heißt es aus Sicht des Unternehmens. Nachdem sich das Ludwigsburger Handelshaus zu einer Firmengruppe mit sieben Tochterunternehmen entwickelt hatte, suchten immer wieder Inhaber mittelständischer Kollegenfirmen, die keinen Nachfolger fanden, die Verbindung zu Lotter, heißt es weiter.

Auf die Frage, was macht eigentlich einen Unternehmer aus, hat Helmut Ernst vor einiger Zeit einmal geantwortet: „Entscheidend ist sicherlich verantwortungsvolles Handeln, um das Familienunternehmen zu erhalten und die Arbeitsplätze zu sichern. Da steht die reine Gewinnmaximierung nicht im Vordergrund. Ich sage immer, ich bin einer von 1800 Leuten und jeder hat seine Aufgabe. Wichtig ist dabei, dass jeder in seiner Aufgabe anerkannt und wertgeschätzt wird.“ Im Jahr 2021 zählt die Unternehmensgruppe Lotter mit fast 1800 Beschäftigten, über 50 Standorten in der Bundesrepublik und einem Umsatz von über 600Millionen Euro zu einem der 300 größten Familienunternehmen in Deutschland. Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt im Großhandel mit Betonstahl und anderen Walzwerkserzeugnissen, mit denen in den letzten Jahren über die Hälfte des Umsatzes erwirtschaftet wurde. Jedoch sind auch die vom Bauhandwerk benötigten Waren der Haustechnik und der Bodenbeläge sowie die Eisenwaren und das Flüssiggas wichtige Bestandteile des breiten Großhandelssortiments.

Doch Ernst hat sich nicht nur der Arbeit verschrieben, sondern engagiert sich auch ehrenamtlich. Als langjähriger Kirchengemeinderat ist er mit der Evangelischen Landeskirche verbunden. Darüber hinaus war er lange Jahre ehrenamtlich von 1969 bis 2001 als Arbeitsrichter am Arbeitsgericht Ludwigsburg oder beim Landesarbeitsgericht Baden-Württemberg sowie von 1982 bis 2015 als Handelsrichter am Landgericht in Stuttgart tätig. Und von 1981 bis 2020 war er Mitglied der Vollversammlung der IHK Region Stuttgart und lange Zeit Mitglied des Handels- und des Verkehrsausschusses dieser Kammer. (red/hdw)