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Beim Lärmaktionsplan hofft die Stadt auf Busse und Bahnen

Spillmann fährt schon heute mit vielen Hybridbussen im Linienverkehr.Archivfoto: Alfred Drossel
Spillmann fährt schon heute mit vielen Hybridbussen im Linienverkehr. Foto: Alfred Drossel
Schon vor Jahren hat sich Bietigheim-Bissingen einen Lärmaktionsplan verpasst. Auf Durchgangsstraßen wurde das Tempo reduziert. Viel mehr ist nicht passiert. Doch es wird an einem Konzept gearbeitet.

Bietigheim-Bissingen. Bietigheim-Bissingen liegt verkehrstechnisch sehr günstig. Die Stadt befindet sich an einer Bundesstraße, und es laufen zwei Schienenstränge durch den Bahnhof. Das bringt zwar einerseits Wohlstand, auf der anderen Seite haben die Bürger auch die Plage mit dem Verkehrslärm. Vor rund fünf Jahren machte man sich daran, den Lärm zu untersuchen und mittels eines Aktionsplans Möglichkeiten zu finden, ihm zumindest ein wenig Herr zu werden.

Im Jahr 2017 war der Plan dann fertig, allerdings war von energiegeladenen Aktionen wenig zu merken. Die Fachleute wiesen im Wesentlichen nur auf die Begrenzung der Geschwindigkeit auf den Durchgangsstraßen hin. Nur auf der B27 sollte weiterhin 50 Stundenkilometer gefahren werden.

Auf zwei Punkte legten die Experten besonderen Wert. Zum einen sollten die Menschen sensibilisiert werden für den Lärm und seine gesundheitlichen Konsequenzen. Zum anderen soll auf den Ausbau des ÖPNV, also der Busse und Bahnen, geachtet werden, um den motorisierten Verkehr zu reduzieren.

Denn wie weit sich der Verkehrslärm reduziert hat, ist bei der Stadtverwaltung kaum bekannt. Nach der Geschwindigkeitsreduzierung gab es kaum Reaktionen. Auch die Kontrollen durch die Blitzer geben wenig Auskunft darüber, ob die Leute langsamer oder schneller fahren, denn geblitzt wurde wie zuvor.

Daher hat man sich dem Busverkehr verschrieben. Die Linien wurden neu zusammengestellt. Die bisherigen festen Ringverkehre, die durch alle Stadtteile führten, wurden teilweise aufgelöst. So kommen die Fahrgäste zu den Hauptverkehrszeiten schneller zum Bahnhof oder wieder nach Hause.

Dieses System soll weiter ausgebaut werden. Das bedeutet noch mehr Direktlinien, billigere Tickets sowie moderne Busse. Schon jetzt hat die Firma Spillmann, das städtische Busunternehmen, viele Hybridfahrzeuge im Linienverkehr. Damit lassen sich die Emissionen deutlich nach unten drücken.

Doch nach einer EU-Vorschrift muss der Busverkehr bis zum Jahr 2025 komplett emissionsfrei sein. Bis zu diesem Zeitpunkt muss Spillmann sich entschieden haben, mit welcher Technik man in der Zukunft fahren will. Da kommt nicht nur die aktuelle E-Mobilität in Betracht. Bis zum Jahr 2025 kann auch die Wasserstoff-Technik schon viel weiter sein und vielleicht schon im Busbetrieb eingesetzt werden – auch bei Spillmann.