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Ein Fußballfeld mehr Platz für Frachtcontainer

Der Containerbahnhof in Kornwestheim soll um 7000 Quadratmeter erweitert werden, um mehr leere Container zwischenlagern zu können. Foto: Werner Kuhnle
Der Containerbahnhof in Kornwestheim soll um 7000 Quadratmeter erweitert werden, um mehr leere Container zwischenlagern zu können. Foto: Werner Kuhnle
Die Bahn braucht mehr Stellplätze für leere Container. Deshalb will das Unternehmen den Containerbahnhof in Kornwestheim erweitern. Um eine Fläche ähnlich groß wie ein Fußballfeld. Die Stadt will dazu mehr Informationen und Garantien.

Kornwestheim. In nur fünf Monaten soll der Kornwestheimer Umschlagplatz auf bahneigenem Gelände von 40000 Quadratmeter um 7000 Quadratmeter umfassend vergrößert und ausgebaut werden. Hier sollen unter anderem weitere Leercontainer in einem „Zwischenlager“ bis zu 18 Meter hoch gestapelt werden, bevor sie wieder auf die Reise gehen. Bislang schon werden in Kornwestheim im gesamten Terminalbereich insgesamt rund 175000 Ladeeinheiten pro Jahr bewegt. Mit dem Ausbau wächst die Kapazität nach einer Prognose des Bundesverkehrswegeplans auf 248000.

Dabei soll es aber wie bisher bei maximal 300 Lkw-Fahrten am Tag bleiben. Um Rückstaus auf der Privatstraße westlich der Porschehalle zu verringern, ist geplant, sechs weitere Aufstellflächen für Lastwagen zu schaffen. Ein sogenanntes Videogate soll die Fracht elektronisch erfassen und so die Abwicklung des Transports beschleunigen, die Standzeiten verringern.

Eine von der SLG Prüf- und Zertifizierungs-GmbH erarbeitete Prognose zu den Schallimmissionen kommt zum Ergebnis, dass durch die geplante Vergrößerung des bestehenden Umschlagplatzes keine Gefährdungen, erheblichen Benachteiligungen oder erhebliche Belästigungen durch Lärm in der angrenzenden Wohnbebauung von Kornwestheim und Stuttgart-Stammheim zu erwarten seien.

Voraussetzung: Die An- und Abfahrten von Containern mit Lkw oder Eisenbahnzügen sind an Werktagen auf die Zeitspanne von 6 bis 22 Uhr beschränkt. Dabei dürfen nicht mehr als 300 schwere Lkw auf dem Anlagengelände und nicht mehr als zwei Eisenbahnzüge auf jedem der beiden Anschlussgleise ankommen und anschließend wieder abfahren. Maximal dürfen 560 Container anlanden und wieder rausgehen. Davon 400 über die Straße „Am Containerbahnhof“ und weiter über die B27a sowie die Westrandstraße, weitere 160 über die Schiene. Es gilt ein Nachtfahrverbot, auch für das Umsetzen von Containern auf dem Gelände.

Kleinreparaturen an den Containern werden gegenwärtig noch im Freien ohne Wetterschutz ausgeführt. Deshalb ist vorgesehen, für diesen Bereich eine Reparaturhalle mit knapp 200 Quadratmetern Fläche zu bauen. Weitere Maßnahmen werden unter anderem sein: der Neubau einer Lkw-Waage, die Erweiterung der Pkw-Stellflächen von 25 auf 39 Plätze und der Ausbau der Beleuchtungsanlage.

Die Kornwestheimer Stadtverwaltung stützt sich auf die Aussagen des aktuellen Lärmgutachtens und seine Vorgaben. Hinsichtlich des Eingriffs durch die Erweiterung wird festgestellt, dass Schutzgebiete und geschützte Biotope im betroffenen Bereich und im Wirkungsraum des Gebiets nicht vorhanden seien.

Die geplante Entsiegelung und Rekultivierung von Flächen führe im Gegenteil zur Schaffung neuer Lebensräume. Die geplanten Pflanzungen im direkten Umfeld der Erweiterung mit Feldhecken und Straßenbäumen würden sich günstig auf das Landschaftsbild auswirken. Eine Einschränkung der Luftschneisen sei nicht zu befürchten.

„Grundsätzlich steht die Stadt Kornwestheim dem Ausbau und der Modernisierung von Infrastruktureinrichtungen der Deutschen Bahn positiv gegenüber“, betonte der Erste Bürgermeister Daniel Güthler, als die Pläne jetzt im Gemeinderat vorgestellt wurden. Nach wie vor begrüßt werde auch die räumliche Konzentration des Containerumschlags auf den westlichen Bereich des Containerbahnhofsgeländes und damit weiter abgerückt von der nächstgelegenen Wohnbebauung im Bereich der Bolzstraße. Dennoch wolle man im Zuge des Genehmigungsverfahrens auch ein verkehrsplanerisches Fachgutachten für das Umfeld haben. Darüber hinaus würde es die Stadtverwaltung begrüßen, wenn die Bahn belegen könne, dass es bei den täglich 300 Lkw-Fahrten auch tatsächlich bleibt.