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Einfach nur reinpusten geht beim Fagott nicht

fagott
Das tiefste der Holzblasinstrumente, das Fagott, kann mit einigen spannenden Details aufwahrten. Beim Informationstag an der Jugendmusikschule wurde es jetzt neben vielen anderen Instrumenten vorgestellt.     

Wer kennt es nicht das Lied von Pipi Langstrumpf? Die kleinen Besucher des Konzertes „Kinder spielen für  Kinder“ jedenfalls haben es sofort erkannt, da der neunjährige Robert es ihnen auf seinem Fagott vorspielt. Das  Konzert ist Teil des Aktionstages, den die Jugendmusikschule Ludwigsburg an diesem Samstagvormittag in  Ihren Räumen im Kunstzentrum Karlskaserne veranstaltet, um potenziellen Musikschülern und ihren Eltern Gelegenheit zu geben, verschiedene Instrumente kennen zu lernen. Im Anschluss können sich die jungen   Besucher selbst an ihren Wunschinstrumenten versuchen, während die jeweiligen Fachlehrer ihren Eltern Rede und Antwort stehen. Doch auch die kleinen Musiker können den Kindern im Publikum schon eine Menge über ihr Instrument erklären. Einfach ins Fagott reinpusten, um dem tiefsten aller Holzblasinstrumente seine warm klingenden Basstöne zu entlocken, geht nämlich nicht. Dafür brauche man ein spezielles Holzröhrchen – Doppelrohrblatt genannt – das als Mundstück auf das Instrument gesteckt wird, erklärt Robert. Und das muss man selbst basteln oder von seinem Lehrer basteln lassen. Denn jeder Fagott-Spieler benötige ein ihm angepasstes. Etwas kniffelig also, das Fagott spielen. Man müsse noch wissen, auf welche der vielen Klappen und Löcher des Instruments man drücken muss, um den richtigen Ton zu treffen. Fagott spielen ist also ganz schön schwer, oder? „Nein, eigentlich nicht“, sagt Robert, der vor dreieinhalb Jahren damit angefangen hat. Im Elementarunterricht der Jugendmusikschule hatte er verschiedene Musikinstrumente kennen gelernt: von der VON LUITGARD SCHABER Blockflöte über Posaune und Gitarre bis hin zum Schlagzeug. „Das Fagott fand ich am coolsten, so von seinem Aussehen her und wie es sich anhört“, sagt Robert. Damit hat der Junge sich für ein eher unbekanntes Instrument entschieden, wie Brigitte Thönges, die Fachbereichsleiterin für elementare Musikpädagogik an der Jugendmusikschule, erläutert. Von den derzeit rund 1200 Schülern lernten nur gut 35 Fagott. Die beliebtesten Blasinstrumente seien Trompete und Querflöte. Um den Bekanntheitsgrad auch von weniger bekannten und beliebten Instrumenten zu steigern, diene der Aktionstag. Bei Anja ist das schon einmal gelungen: Auch ihr hat es das Fagott angetan. Bisher spielt die Siebenjährige Blockflöte, wie ihre Mutter berichtet. Doch nun will die Tochter sich an anderen Blasinstrumenten ausprobieren. Dafür sei der Aktionstag eine gute Gelegenheit, meint die Ludwigsburgerin.