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Elbe-Areal nimmt Formen an

Auf dem Elbe-Areal gibt es noch viel alte Bausubstanz. Foto: Alfred Drossel
Auf dem Elbe-Areal gibt es noch viel alte Bausubstanz. Foto: Alfred Drossel
Es ist ein Filetstück, das Elbe-Areal direkt am Bahnhof. Die städtische Bietigheimer Wohnbau hat das 1,6 Hektar große Areal gekauft und will hier neue Gewerbeflächen sowie Wohnbau schaffen. Erste Ideen, wie das Gelände später aussehen könnte, liegen jetzt vor.

Bietigheim-Bissingen. Die Stadt greift dabei auf ein bewährtes Prinzip zurück. Es hat sich bereits beim gegenüberliegenden Bogenviertel und beim Lothar-Späth-Carré bewährt. Außen an der Bundesstraße 27 soll das Gewerbe untergebracht werden und im inneren, geschützten Teil die Wohnbebauung. Das neue Konzept des Elbe-Areals sieht vor, die denkmalgeschützten ehemaligen Fabrikgebäude im Bereich zu erhalten, in Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege, um verträgliche Neubauten zu ergänzen und einer gewerblichen Nutzung zuzuführen, so die Vorlage.

Unter Denkmalschutz stehen die ehemalige Unternehmervilla an der Ecke Stuttgarter Straße und Bahnhofstraße sowie die westlich angrenzenden Backsteingebäude entlang der Austraße mit Siloanlage und Brennofenhalle. Die Sheddach-Lagerhalle steht nicht unter Denkmalschutz, wird aber aufgrund der gut erhaltenen Klinkerfassade in das städtebauliche Konzept einbezogen.

Für den zentralen Bereich der bisherigen Produktionshallen ist entlang einer neuen Erschließungsstraße eine dichtere Bebauung mit drei länglichen, fünfgeschossigen Häusern sowie zwei Punkthäusern mit sieben Geschossen und jeweils versetzten Dachgeschossen vorgesehen. Im Bereich neben den denkmalgeschützten Gebäuden sind Flächen für eine Kita mit entsprechendem Freibereich in geschützter Lage möglich.

In dem seither unbebauten Grünbereich ist eine aufgelockerte dreigeschossige Bebauung geplant, die sich in großen, grünen Höfen zur Hans-Stangenberger-Straße öffnet und den bestehenden Baumbestand integriert. Die Gebäude sind als Terrassenhäuser geplant, die sich in Richtung Aurainsiedlung absenken. Und um das Gebiet abzurunden, sind in das städtebauliche Konzept auch Flächen aufgenommen, die nicht im Besitz der städtischen Bietigheimer Wohnbau sind.

Entlang der Stuttgarter Straße schließt sich eine überwiegend drei- bis viergeschossige, geschlossene Bebauung an. Die bestehende Häuserzeile soll nach dem vorliegenden Konzept am südlichen Ende durch einen viergeschossigen Gewerbeneubau mit versetztem Dachgeschoss ergänzt werden.

Im direkten Anschluss daran wird ein Parkhaus mit Mobilitätsstation auf dem bisherigen Parkplatz an der Stuttgarter Straße entstehen, so weit das bisherige Konzept.

Ziel der Planung ist es, das angrenzende Wohngebiet „Aurain“ nicht zusätzlich mit Ziel- und Quellverkehr des überplanten Gebiets zu belasten, sondern diesen weitestgehend auf einer neuen Erschließungsstraße zu bündeln, heißt es weiter in der Vorlage.

Die neue Straße verbindet die Austraße im Süden mit der Wilhelmstraße im Norden. Damit der Verkehr aus Richtung Besigheim in Richtung Bissingen weiterhin auf der Bundesstraße 27 abgewickelt wird und kein „Schleichverkehr“ im Wohngebiet entsteht, ist die Erschließungsstraße als „unechte Einbahnstraße“ vorgesehen. Das heißt, der Fahrzeugverkehr wird in beiden Fahrtrichtungen zugelassen und nur an einem Ende wird das Einfahren von der Wilhelmstraße aus verhindert.

Durch die Umnutzung und Nachverdichtung des Gebiets ist mit einer Zunahme des Verkehrsaufkommens zu rechnen. Daher soll auch der Knotenpunkt B 27/Wilhelmstraße ertüchtigt werden.

Um den entstehenden Neuverkehr des Elbe-Areals zu minimieren und die Auswirkungen auf die B 27 zu reduzieren, soll in Anlehnung an die Planungen im angrenzenden Bogenviertel ein Mobilitätskonzept mit verschiedenen Angeboten und restriktiven Maßnahmen für den Verkehr umgesetzt werden.

Die private Parkierung im Quartier soll stark reduziert werden und auch die öffentlichen Parkmöglichkeiten werden recht sparsam gehalten und als Kurzparker angeboten. Der nicht im Areal zu realisierende Stellplatzbedarf soll in einem Parkhaus geschaffen werden. Hier wird nicht nur für die Bewohner des Elbe-Areals Platz geschaffen, sondern als Mobilitätsstation darüber hinausgehende Nutzungen angeboten, wie Parkraum für Fahrräder, Lademöglichkeiten für E-Bikes, eine zentrale Packstation und 24-Stunden-Bankschließfächer.