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Ideen für ein stärkeres Miteinander

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Wie lässt sich das Leben in Besigheim verbessern? Wie könnte das Miteinander gefördert werden? Antworten darauf suchen derzeit Arbeitsgruppen, die sich unter dem Dach des „Netzwerks Quartier Besigheim“ regelmäßig austauschen.

Besigheim. Eines ist klar: In Besigheim lässt es sich gut wohnen. Das ist in aller Kürze das Ergebnis einer Haushaltsbefragung, die Quartiersmanagerin Anika Haas vor einiger Zeit initiiert hatte (wir berichteten). Doch es gab auch viele Anregungen und Wünsche, wie das Leben in der Stadt attraktiver werden könnte. Und genau hier setzen die Arbeitsgruppen an, die sich mit den Themen Orte der Begegnung, Bürgerinteressen, Infrastruktur, Familienfreundlichkeit und Angebote für junge Erwachsene beschäftigen. Die Gründung dieser Gruppen sei ein wichtiger Schritt gewesen, sagt Anika Haas im Gespräch mit unserer Zeitung. Zum einen natürlich, weil die Quartiersmanagerin schon zu ihrem Dienstantritt 2019 betonte, wie wichtig bürgerschaftliches Engagement sei. Zum anderen, weil diese Ehrenamtlichen zum Großteil selbst in Besigheim leben und somit genau wüssten, wo es Verbesserungsbedarf gäbe.

Da wäre beispielsweise die Nahversorgung. Zwar steht Besigheim hier mit Blick auf Lebensmittelmärkte gut da. Doch wie sieht es beispielsweise in den nicht so zentral gelegenen Wohngebieten aus? „Das Angebot ist da“, sagt Haas. Allerdings wüssten viele nicht, dass nicht nur ein rollender Supermarkt regelmäßig Besigheim ansteuert, sondern auch ein Fischhändler, ein Bäcker und eine Mühle. Der Arbeitskreis hat all das zusammengetragen und möchte diese Liste per Internet öffentlich zugänglich machen.

Quartiersmanagerin Anika Haas möchte alle Altersklassen ansprechen. Und so ist es kein Wunder, dass auch die jungen Erwachsenen bei einer Arbeitsgruppe in den Fokus rücken. Denn hier, so hat die Haushaltsbefragung gezeigt, fehlen noch Angebote. „Wo können junge Erwachsene neue Kontakte knüpfen?“ Speziell diejenigen, die neu nach Besigheim gezogen sind. Angedacht sind etwa lose, aber regelmäßig stattfindende Angebote im Freien. Wer zum Beispiel in seiner Freizeit häufig draußen Thai-Chi oder Qigong mache, könnte das doch auch mit einer Gruppe weiterer Interessierter tun? Bei diesen Überlegungen gehe es darum, wie man neue Menschen kennenlernen könnte. Etwas konkreter sind die Pläne bei „walk and talk“, also „laufen und sprechen“, das sich an junge und jung gebliebene Neubürger richtet. Zweimal im Jahr soll solch ein Treffen stattfinden, bei dem gemeinsam ein Spaziergang gemacht und geplaudert wird. „Das soll keine Konkurrenz zu einer Stadtführung sein“, betont Haas. Zur städtischen Geschichte werde nichts gesagt. Vielmehr gehe es darum, zwanglos miteinander ins Gespräch zu kommen – „es soll einen lockeren, geselligen Charakter haben“. Ein Flyer sei bereits erstellt, auch wenn es noch keine fixen Termine gebe.

Auch für Kinder beziehungsweise Familien soll etwas getan werden. Bei der Haushaltbefragung seien die Spielplätze moniert worden. Deshalb hat sich eine Arbeitsgruppe überlegt, eine Spielplatzbewertung zu machen beziehungsweise zu koordinieren. Die Bewertung nämlich sollten Kinder und Familien übernehmen. Über Kindergärten und Grundschulen könnten die Kontakte hergestellt werden, erklärt Anika Haas die Idee dahinter.

Auch wenn die Quartiersmanagerin glücklich über die Unterstützer ist, so meint sie mit Blick auf die Anzahl der Leute, „das bürgerschaftliche Engagement könnte mehr sein“. Haas weiß aus Erfahrung, dass viele zwar aktiv werden möchten, sich jedoch nicht langfristig an etwas binden wollten. Als Beispiel nennt sie die Plattform „Besigheim hilft“: Wenn es dort eine konkrete Hilfsanfrage gebe, sei diese schnell vermittelt. Doch auch bei den Arbeitsgruppen gehe es durchaus um befristete Projekte. So wird beispielsweise schon seit Längerem über ein Büchertelefon oder ein Tauschregal diskutiert. Und für deren Umsetzung wären dann durchaus auch Menschen gefragt, die sich nur kurzfristig engagieren möchten.

Info: Weitere Informationen zum „Netzwerk Quartier Besigheim“ und den Arbeitsgruppen gibt es bei Anika Haas, Telefon (07143)67132, E-Mail: a.haas@ev-heimstiftung.de.