Während er seine bis heute viel gespielte Sinfonia Concertante für Violine, Viola und Orchester 1779 auf seinen Reisen durch Europa komponierte, machte sich Mozart auch an ein ähnlich geartetes Werk für drei Solo-Streichinstrumente und Orchester, von dem er aber nur den 1. Satz ausführte. Dieser wird trotz seines musikalischen Zaubers selten aufgeführt; in der Bearbeitung des Notos-Quartetts mit Klavier erwies es sich als filigranes Stück geistreicher kammermusikalischer Kommunikation, in der alle vier Instrumente gleichberechtigt agierten. Mehr noch galt dieses ungemein anregende musikalische Gespräch für die Wiedergabe des zweiten Klavierquartetts von Johannes Brahms: der 23-jährige Komponist auf dem Weg zum eigenen Ton experimentiert hier noch mit Formen und Klängen, und noch dreißig Jahre später beschäftigt er sich mit einer weiteren Umarbeitung. Antonia Köster am Steinway vermied die Unart vieler Pianisten, sich bei Brahms zu stark und lärmig in den Vordergrund zu spielen, sorgte vielmehr für eine subtile klangliche Balance zu den Streicherstimmen, von denen Andrea Burgers Bratschenton immer wieder sonores Glück verhieß.
„Klar und transparent in der Textur, zurückgenommen im Gefühl, durchweg gut geschrieben erhebt sich das Werk an Höhepunkten zu großer Schönheit und noblem Ausdruck. Es ist eine wahrhafte künstlerische Leistung.“ So wertete die Jury des Carnegie Wettbewerbs das Gewinnerstück des 22-jährigen William Walton, sein einziges Klavierquartett, das der britische Komponist schon im Alter von 16 Jahren in Italien komponiert hatte. Er schickte es 1919 mit der Post nach Hause, doch irgendwie blieb die Partitur unterwegs liegen und kam erst drei Jahre später nach England. Walton bearbeitete es für den Wettbewerb im Jahre 1924, und später - 1954 und 1973 – entstanden zwei weitere Fassungen. Auch ein Beitrag zum „Wandel“-Motto des Haake-Zyklus, meinte der Geiger Sindri Lederer bei seiner Erläuterung des Walton-Stückes. Hier waren die rhythmische Präzision und der leidenschaftliche Einsatz aller vier Musiker bravourös, und die Zuhörer waren begeistert.