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Marbacher Altstadtpflaster findet zahlreiche Liebhaber

Klaus Volkmer und sein Sohn Benedikt sowie Martin und Nena Waibel holen sich Marbacher Pflastersteine gegen eine Spende. Foto: Andreas Becker
Klaus Volkmer und sein Sohn Benedikt sowie Martin und Nena Waibel holen sich Marbacher Pflastersteine gegen eine Spende. Foto: Andreas Becker

Marbach. Ein Stück Schillerstadt im eigenen Garten? Für viele durchaus vorstellbar, vor allem wenn es um das ausgediente Altstadtpflaster geht. Das steht nämlich hoch im Kurs. Am Samstag hatten jedenfalls etliche Haus- und Grundstückseigentümer nur ein Ziel: einen Container voll mit zwölf Tonnen Pflastersteinen aus der Marktstraße auf dem Parkplatz am Neckarufer. So viele Steine, wie benötigt wurden, konnten gegen eine Spende eingeladen werden.

Spendenaktion Pflaster gegen Zaster

Pflaster gegen Zaster, so das Motto. Stefanie Willmann und Swantje Hammer vom Stadtmarketingverein freuten sich über satte Spenden, die jetzt für Veranstaltungen zur Innenstadtbelebung während der Sanierung der Fußgängerzone eingesetzt werden. Eine nachhaltige Aktion, die voll ins Schwarze traf. Bereits vorab stand laut den Initiatorinnen fest, dass alle Steine an den Mann oder die Frau gebracht werden. Denn Interessierte konnten online bestimmte Abholzeiten buchen, so dass es keine langen Wartezeiten gab, bis man mit dem Einladen dran war.

Und nicht nur Marbacher können künftig ein Stück Altstadt ihr Eigentum nennen. Er wolle einen Gartenweg neu pflastern, berichtete ein Hausbesitzer aus Affalterbach, der sein Auto vollgeladen hatte. Mit Anhänger war ein Ehepaar aus Steinheim gekommen, das Pflastersteine für die Gestaltung von Terrasse und kleinen Bereichen rund um ihr neu gebautes Haus benötigte.

Porphyr wurde in der Vergangenheit häufig bei Altstadtsanierungen verlegt

Bei den Steinen handelt es sich um Porphyr, ein Vulkangestein, das früher häufig bei Altstadtsanierungen verlegt wurde, nun aber immer öfter dem weniger kippeligen Betonpflaster weichen muss. So auch in Marbach, wo die Sanierung der Marktstraße derzeit in vollem Gange ist. Das ausgediente Pflaster ist laut Stefanie Willmann und Swantje Hammer jedenfalls viel zu schade, um daraus Schotter für den Straßenbau zu machen – das wäre der normale Entsorgungsweg für die Steine gewesen.