04 Uhr. Die LVL Jäger – Zuverlässig und immer mit vollem Einsatz
Es ist 4.15 Uhr und auf dem Betriebsgelände der Ludwigsburger Verkehrslinien (LVL) Jäger GmbH ist bereits eine ganze Menge los. Denn bevor die Busfahrer mit den Bussen ihre heutigen Linien bedienen, muss jeder von ihnen an seinem Fahrzeug die gesetzlich vorgeschriebene Abfahrtskontrolle vornehmen.
„Bei der Abfahrtskontrolle wird geprüft, ob das Fahrzeug technisch in einwandfreiem Zustand ist – funktionieren etwa alle Lichter und öffnen und schließen sich alle Türen richtig“, erklärt Carry Buchholz, Geschäftsführerin der LVL Jäger GmbH.
Bereits um 3.30 Uhr beginnt der Fahrdienstleiter, bei dem über den Tag hinweg alle Fäden zusammenlaufen, seinen Dienst. Ein Blick auf die vier großen Monitore vermittelt einen Eindruck des komplexen Systems. „Vom ihm erhalten die Busfahrer morgens ihre Kursblätter mit ihren Routen“, erklärt Hans-Jörg Wolfsfeld, Fahrdienstleiter der Betriebsabteilung.
Bis der letzte Bus nachts wieder im Depot steht, behält der Fahrdienstleiter in der Zentrale den Überblick und steht ständig mit den Busfahrern in Kontakt. Sind alle Busse pünktlich, ist irgendwo Stau oder ein Unfall? Zeichnet sich auf einer Linie eine größere Verspätung ab, kann er kurzfristig darauf reagieren und eines der bereitstehenden Reservefahrzeuge einsetzen, damit der Fahrplan nicht zu sehr aus dem Takt gerät. „Durch den Einsatz von mehr Fahrzeugen als wir müssten, versuchen wir, die Fahrplanstabilität zu gewährleisten“, erläutert Buchholz.
Ist die Straße aber dicht, hilft das manchmal alles nichts. Neben dem hohen Verkehrsaufkommen sind die Baustellen ein Grund für die häufig angespannte Verkehrslage in Ludwigsburg. „Es ist einfach ein großes Thema und macht unsere Arbeit nicht gerade leichter“, sagt Buchholz. Auch sieht die LVL-Geschäftsführerin trotz der Förderung des Busverkehrs durch Busspuren und der Busbevorrechtigung an Ampeln, durch die ein Teil der Verspätungen wieder aufgeholt werden kann, nach wie vor Verbesserungspotenzial.
Zusätzlich attraktiv wird der ÖPNV durch das Stadtticket, mit dem eine Person für 3,50 und bis zu fünf Personen für 7 Euro an einem Tag beliebig oft im Stadtgebiet fahren können. Und wer in der Innenstadt einkaufen geht, kann das bei den teilnehmenden Läden von LUIS erhältliche 50-Cent-Dankeschön-Ticket ebenfalls für eine Busfahrt nutzen.
Seit 1926 zeichnet die LVL Jäger GmbH, bei der inzwischen insgesamt 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten, für den Omnibusverkehr in Ludwigsburg verantwortlich. „Dabei wollen wir nicht nur stets auf dem aktuellen Stand sein, sondern immer eine Nasenlänge voraus“, so Buchholz. Als Beispiel nennt sie die Busflotte. Von den 84 Fahrzeugen fahren über 70 Prozent mit alternativer Antriebstechnik, und Buchholz plant, wenn es so weit ist, die Umstellung auf rein elektrische Busse. Hinzu kommen zahlreiche Maßnahmen – vom Kombiheizwerk über Regenwasser in der Waschanlage bis hin zu begrünten Dächern –, mit denen die LVL ihre Nachhaltigkeit vorantreibt. Zusätzlich werden in den firmeneigenen Werkstätten nahezu alle Reparaturen selbst vorgenommen. „Jährlich bilden wir einen Kfz-Mechatroniker für Nutzfahrzeugtechnik aus und auch unsere Fahrdienstleiter sind Busfahrer, die sich bei uns weiterqualifiziert haben“, sagt Buchholz.
Wer das LVL-Team kennenlernt, merkt schnell, wie ernst es Carry Buchholz ist, wenn sie sagt: „Wir versuchen, jeden Tag so zuverlässig zu sein, wie man im Alltag sein kann.“ (bk)
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