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Mit Messer auf zu lauten Nachbarn eingestochen

Der 57-Jährige wird nach der Tat abgeführt – er selbst hatte unmittelbar danach Polizei und den Rettungsdienst verständigt. Archivfoto: 7aktuell.de/NR
Der 57-Jährige wird nach der Tat abgeführt – er selbst hatte unmittelbar danach Polizei und den Rettungsdienst verständigt. Foto: 7aktuell.de/NR
Ein 57-Jähriger hat in Hirschlanden auf seinen 20 Jahre älteren Nachbarn eingestochen und ihn lebensbedrohlich verletzt. Der Tat soll ein Streit wegen Ruhestörung des Seniors vorausgegangen sein.

Ditzingen. Die ersten Meldungen und Bilder aus der Nacht zum Montag muten an wie aus einem Hollywoodfilm, in dem ein Mann wegen einer Kleinigkeit durchdreht und Amok läuft. Doch was in Hirschlanden geschehen ist, ist ganz real – und ein 77-Jähriger nun mit lebensbedrohlichen Verletzungen im Krankenhaus. Er soll am Sonntagabend von einem 57-jährigen Nachbarn angegriffen worden sein. Dieser soll nach einer länger andauernden Ruhestörung in Rage geraten sein und den 77-Jährigen deshalb gegen 18 Uhr aufgesucht haben, wie es in einer gemeinsamen Mitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft vom Montagvormittag heißt. Im Verlauf einer zunächst verbalen Auseinandersetzung habe der 57-Jährige dann ein Küchenmesser eingesetzt und seinem Kontrahenten Verletzungen im Halsbereich beigebracht.

Nachdem der Tatverdächtige im Anschluss selbst die Polizei verständigt hatte, fanden Beamte das Opfer in seiner Wohnung. Seine Verletzungen waren dabei nach Angaben eines Polizeisprechers so schwer, dass er nur mit einer Drehleiter durch die Feuerwehr über einen Balkon aus einem oberen Stockwerk des Mehrfamilienhauses im Gerlinger Weg gebracht werden konnte, das sei die schonendste Möglichkeit gewesen – auch für die Ditzinger Feuerwehr war der zunächst als Routine vermutete Einsatz alles andere als gewöhnlich, heißt es in einem Bericht.

Zu diesem Zeitpunkt war der 57-jährige mutmaßliche Täter bereits vorläufig festgenommen worden. Ein Video zeigt ihn, wie er in einen weißen Schutzanzug gehüllt und mit Handschellen gefesselt zu einem Streifenwagen gebracht und weggefahren wird. Er sollte noch im Verlauf des Montags auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart einem Haftrichter vorgeführt werden, geht aus den weiteren Angaben in der Pressemitteilung hervor. Ob es zwischen den beiden Männern schon länger Streit gab, ist nicht bekannt, zumindest aber sei bislang die Polizei nicht involviert gewesen, so ein Sprecher auf Nachfrage. Unklar ist demzufolge auch, woher das Tatmesser stammt, also ob der 57-Jährige seine Waffe selbst mitgebracht hatte oder sie aus der Wohnung seines späteren Opfers nahm. (red/jsw)