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Ludwigsburg
Rund um die Uhr da für Tiere in Not

Neben Haustieren wie der rumänischen Carpatenhündin Anouk nimmt das Tierheim Ludwigsburg auch Wildtiere auf. Doch nicht immer ist das Tierheim die richtige Anlaufstelle.  Fotos: Christoph Bächtle

Neben Haustieren wie der rumänischen Carpatenhündin Anouk nimmt das Tierheim Ludwigsburg auch Wildtiere auf. Doch nicht immer ist das Tierheim die richtige Anlaufstelle. 
Fotos: Christoph Bächtle

Neben Haustieren wie der rumänischen Carpatenhündin Anouk nimmt das Tierheim Ludwigsburg auch Wildtiere auf. Doch nicht immer ist das Tierheim die richtige Anlaufstelle.  Fotos: Christoph Bächtle

Neben Haustieren wie der rumänischen Carpatenhündin Anouk nimmt das Tierheim Ludwigsburg auch Wildtiere auf. Doch nicht immer ist das Tierheim die richtige Anlaufstelle.
Fotos: Christoph Bächtle

Neben Haustieren wie der rumänischen Carpatenhündin Anouk nimmt das Tierheim Ludwigsburg auch Wildtiere auf. Doch nicht immer ist das Tierheim die richtige Anlaufstelle.  Fotos: Christoph Bächtle

Neben Haustieren wie der rumänischen Carpatenhündin Anouk nimmt das Tierheim Ludwigsburg auch Wildtiere auf. Doch nicht immer ist das Tierheim die richtige Anlaufstelle.
Fotos: Christoph Bächtle

0 Uhr. Tierheim Ludwigsburg: 24/7 für Tiere in Not

Es ist kurz nach Mitternacht im Tierheim Ludwigsburg. Im Hof dösen die Hunde Bella und Anouk. Weil in viele Tierheime in Deutschland immer wieder eingebrochen wird, haben die beiden irgendwann den Wachdienst für diesen Teil des Tierheimgeländes übernommen. Neben den wachsamen Vierbeinern ist auch Ursula Gericke noch im Einsatz und versieht in dieser Nacht Dienst am Notruftelefon des Tierheims.

Vor vielen Jahren hat der Tierschutzverein Ludwigsburg e.V. eine Notrufnummer eingerichtet, die in Notfällen immer – auch nachts, an Wochenenden, Sonn- und Feiertagen – erreichbar ist.

„Leider ist nicht jedem klar, wann ein Tier in Not ist“, erklärt Ursula Gericke, Leiterin des Tierheims am Kugelberg in Hoheneck. Manchmal melden sich Leute, die nachts eine Katze gesehen haben. „In der Regel ist dann gar nichts zu unternehmen“, sagt Gericke. Denn dass eine Katze nachts unterwegs ist, liegt in ihrer Natur. Wichtig ist, festzustellen, ob eine Notlage vorliegt. Ist die Katze verletzt, macht sie e einen verwahrlosten Eindruck, weil sie zum Beispiel abgemagert oder sehr struppig ist? Lassen sich all diese Fragen mit „Ja“ beantworten, handelt es sich um einen Notfall. Aber selbst dann ist es nicht immer erforderlich, sofort das Tierheim zu verständigen. Denn ein verletztes Tier sollte direkt in die Tierklinik. Da Klinik und Tierheim bei herrenlosen verletzen Tieren eng zusammenarbeiten, wird die Klinik Kontakt mit dem Tierheim aufnehmen.

Bei freilaufenden Hunden, die ohne Begleitung unterwegs ist, kann neben der Polizei auch eine der Tierhilfe-Initiativen aus dem Kreis Ludwigsburg helfen – zum Beispiel „Tier-Engel unterwegs“, „Vermisste Tiere Kreis Ludwigsburg“ oder die „Tierrettung Ludwigsburg“.

Sowohl die Polizei als auch die mobilen Teams dieser Organisationen können die Identifikationschips von Hunden auslesen und so in vielen Fällen den Besitzer schnell ermitteln. Erst wenn der Besitzer nicht ausfindig gemacht werden kann oder nicht erreichbar ist, kommt das Tierheim ins Spiel. Ein verletzter Hund muss sofort in eine Tierklinik.

Die Hochsaison des Tierheimnotdienstes beginnt im April und reicht bis in den Herbst hinein. „Mit dem Frühjahr nehmen die Notfälle deutlich zu“, berichtet Ursula Gericke. Die Hauptursache für Notrufe sind dann kleine Wildtiere sowie Sing- und Greifvögel.

Die Belastungen für das Tierheim sind enorm, so kamen im Jahr 2020 allein bis Mitte Juli 210 Vögel ins Tierheim. Die Versorgung ist aufwendig. So müssen die Kleinsten in eine Wärmebox und brauchen tagsüber alle 30 Minuten Futter. Jungvögel, die flügge sind, aber eine Verletzung haben, werden aufgepäppelt und anschließend ausgewildert.

Greifvögel werden notversorgt und kommen frühestmöglich in eine der Greifvogelstationen.

Viele dieser Tiere hätten ohne den Notdienst im Tierheim keine Anlaufstelle, da einige von ihnen abends oder sonntags gebracht werden. So wie das etwa 12 Tage alte Mauswiesel, das kaum jemand als ein solches erkennen würde. Der Winzling machte den Auftakt an einem Sonntagnachmittag. Innerhalb von 90 Minuten gesellten sich zwei Babyamseln, eine Blaumeise und ein Buchfink dazu – fünf hilfsbedürftige Tiere in eineinhalb Stunden Notdienst.

In Baden-Württemberg gibt es keine Aufnahmestationen für Wildtiere und nur wenige Einrichtungen oder Privatleute nehmen sich dieser Tiere an. „Wir als Tierheim sind deshalb über Monate am Limit. Wir sehen politischen Handlungsbedarf, damit diese Aufgaben endlich umfassend finanziell und strukturell unterstützt werden“, fordert der erste Vorsitzende des Vereins, Christoph Bächtle.

Neben der Notversorgung kümmert sich der Notdienst mitunter auch darum, die Folgen von missglückten Tiervermittlungen aufzufangen. So wie bei dem vermeintlichen Mischling Lui. Seine frühere Besitzerin holte ihn aus Ungarn, doch das Zusammenleben klappte nicht, und nach einem Telefonat zur Notdienstzeit nahm das Tierheim den Hund auf. Ein DNA-Test ergab, dass es sich bei Lui nicht um einen Labradormix, sondern zu 80 Prozent um einen American Staffordshire Terrier handelte – einen sogenannten Listenhund. Das bedeutet ausführliches Training, denn Lui muss einen Wesenstest absolvieren, um vermittelt werden zu können. Diesen hat er inzwischen bestanden und sucht nun ein neues Zuhause. Interessenten können sich an das Tierheim wenden – am besten außerhalb des Notdienstes. (red)

  

Kontakt

Tierheim Ludwigsburg

Am Kugelberg 20
71642 Ludwigsburg
Telefon: (071 41) 2504 10

Mail allgemein:
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Anfragen Hunde:
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katzen@tierheim-lb.de

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kleintiere@tierheim-lb.de

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www.tierheim-lb.de