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Schöne Welt, bedrohte Welt

Vom 13. bis 16. Juli zeigt das Filmfestival im Central Theater und im Open Air die Vielfalt unserer Natur – und die Probleme, die der Mensch ihr bereitet.

Ludwigsburg. „Wir haben schon noch Luft nach oben“, lächelt Ralph Thoms. Der Leiter des NaturVision Filmfestivals ist sicher, dass der Wettbewerb vom 13. bis 16. Juli nach „dem Riesensprung vergangenes Jahr“ weiter wachsen wird. Umweltthemen spielen eine immer größere Rolle wie auch der intelligente Umgang mit den begrenzten Ressourcen: „Naturvision leistet dazu einen wichtigen und großen Beitrag.“

Vordergründig geht es um Filme über Umweltschutz, Natur, Tier und Mensch – als Dokumentation, aber auch als Spielfilm. Doch es geht auch um die politische und gesellschaftliche Problematik. „Wer hatte früher schon von Mikroplastik im Meer eine Ahnung?“ Heute, so Thoms, seien solche Themen in der Allgemeinheit angekommen. Der Beitrag „Plastic Ocean“ gilt als einer der wichtigsten Filme in diesem Jahr und wird genauso gezeigt wie „Wale in Not“ oder der Umgang von Surfern mit dem Meer, die sich für dessen Reinheit und Schönheit engagieren. „Diese Filme tragen auch durch ihre Bilder dazu bei, dass das Interesse weckt.“

„Die Stadt und das Meer“ im Fokus

Solche Themen sind kein Zufall: Diesjähriges Sonderthema ist „Die Stadt und das Meer“. Für Thoms ist das ein wichtiger Aspekt: Wasser als Lebensrecht, aber auch mit dem eigenen Recht auf Unversehrtheit und Schutz. In Kooperation mit dem Bundesforschungsministerium und dessen aktuellem Wissenschaftsjahr werden auf dem Open Air auf dem Arsenalplatz ausschließlich Filme zu diesem Thema gezeigt, auch Zeichentrickfilme. Umsonst und draußen können Filme geschaut werden, wenn sich der Arsenalplatz vom Parkplatz in ein Open Air Kino verwandelt. Auch die Ocean Film Tour ist wieder mit Wasser- und Meerfilmen zu Gast. Begleitet werden die Filme von Info-Ständen zu Umweltthemen sowie Verkaufsständen.

Dass vier der elf Preise (inklusive Sonderpreis) erstmals dotiert sind (siehe rechts), spiele eine große Rolle, so Thoms: „Die Wertschätzung ist ein ganz wichtiges Element.“ Das hat Folgen. So seien dieses Jahr „wirklich namhafte Beiträge“ eingereicht worden, „da waren einige baff aus Filmemacherkreisen“.

Das ist auch eine gewisse Genugtuung. Vor 16 Jahren gestartet und zum sechsten Mal in Ludwigsburg, hat sich Naturvision zu einer Marke entwickelt. Weil das Festival immer größer wird, hat Ralph Thoms die Filmtage im bayerischen Wald, mit denen alles anfing, an den bayerischen Nationalpark beziehungsweise den Landkreis übergeben. NaturVision hingegen „hat sich endgültig in Ludwigsburg etabliert“, so Thoms. Und im Kino Central auch mit seinem Büro eine neue Heimat.

Rund 100 Filme – die auch um den Publikumspreis kämpfen – werden in dem Wettbewerb gezeigt, 41 davon sind für die Preise nominiert. Neben dem klassischen Natur- und Tierfilm, der mit Vielfalt und Schönheit der Natur fasziniert, gibt es neue, investigative Formate, die vor allem die Bedrohung von Tieren in den Fokus rücken. Dokumentationen sensibilisieren die Zuschauer, indem sie vom Engagement einzelner Menschen erzählen.

Auch geht es immer wieder um Ernährung, die Landwirtschaft und innovative Ideen. Im Kinderprogramm werden schon die Kleinsten für Natur und Umwelt sensibilisiert und erzählen auch davon, wie Kinder in fernen Ländern ihre Umwelt erleben. Auf dem Arsenalplatz gibt es zudem Wasserexperimente mit „Nela forscht“.

Lob für die spannende Auswahl

Kay Hoffmann – dessen Reihe Dok Premiere für das Haus des Dokumentarfilms in Ludwigsburg läuft – ist seit Anfang als Co-Veranstalter dabei und überzeugt, dass NaturVision in Ludwigsburg genau richtig ist. Er lobt die Auswahl: „Als Jury haben wir wieder fantastische Natur- und Tierfilme aus der ganzen Welt gesehen – mit starken Bildern, aufwendigem Sound Design und überzeugenden Geschichten.“

info: Zur Einstimmung zeigt das Café Zichorie im Innenhof des MIK am Mittwoch, 7. Juni, ab 20 Uhr eine Auswahl der schönsten Kurzfilme von 2016. Der Eintritt ist frei. Infos und Programm unter www.natur-vision.org. Das Programm liegt ab Samstag, 10. Juni, im Central, Kulturzentrum und in der Rathausinfo aus.