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Siegerentwurf für 118 Wohneinheiten

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Auch im Schlösslesfeld sollen neue Wohnungen entstehen. Der Architektenwettbewerb für ein Neubaugebiet an der Gämsenbergstraße ist entschieden. Die beiden Bauherren Andreas Veit (links) und Jürgen Pflugfelder mit Stadtplanerin Anne Mayer-Dukart vor dem Modell und den Plänen des Siegerentwurfs.
Bei dem Architektenwettbewerb für ein Neubaugebiet an der Gämsenbergstraße im Schlösslesfeld waren zwanzig Büros angefragt worden, 18 haben einen Entwurf eingereicht. Das Grundstück stellte die Planer vor eine schwierige Aufgabe, denn zum einen handelt es sich um einen Nordhang, zudem hat er ein deutliches Gefälle.

Zur Aufgabenstellung habe es auch gehört, auf die angrenzende Bebauung Rücksicht zu nehmen, hieß es nach der Entscheidung durch das Preisgericht. Den besten Weg, all dies zu verbinden, hat nach Ansicht der Preisrichter das Ludwigsburger Büro Freivogel Mayer Architekten gefunden.

Blickachsen ins Neckartal

Dessen Entwürfe trennen das Gelände für die Wohnbebauung in zwei Teile. Den südlichen Bereich zur bestehenden Wohnbebauung hin hat das Büro oben am Hang mit Flachdachhäusern überplant, jeweils zwei Vollgeschosse und ein zurückgesetztes Dachgeschoss. Die Architektur bietet nach Ansicht des Preisgerichts optisch fast den Charakter von Doppelhaushälften und komme damit den Bewohnern in der Nachbarschaft entgegen.

Direkt in Verlängerung dieser Gebäude ziehen sich auf der zweiten Geländehälfte größere Mehrfamilienhäuser den Hang bis zur Gämsenbergstraße hinunter. Weil die Baulinien nicht quer zum Hang, sondern den Hang hinunter führen, bleiben zwischen diesen Baulinien freie Blickverbindungen hinunter in Richtung Neckartal – was beim Preisgericht besonders gut angekommen ist. Diese Ausrichtung der Gebäude schaffe auch die Voraussetzung für eine gute Durchlüftung.

Die Mehrfamilienhäuser schließen nicht direkt an die obere Zeile mit den niedrigeren Gebäuden an, sondern sind durch eine quer zum Hang laufende breite Erschließungsachse getrennt. Dort habe es genug Freiraum, um kleine Plätze zwischen der Wohnbebauung einzuplanen und damit für eine gute Aufenthaltsqualität zu sorgen. Neben solchen gemeinschaftlichen Flächen seien in Erdgeschosswohnungen auch private Gärten möglich.

Die Tiefgarage wird von der Gämsenbergstraße mit zwei kurzen Zufahrten erschlossen. Das weitere Neubaugebiet ist autofrei, es sind bei den Wohnhäusern keine oberirdischen Stellplätze vorgesehen. Der Siegerentwurf bietet die Möglichkeit, 118 Wohnungen zu bauen. Die Mehrfamilienhäuser im unteren Teil des Hangs wachsen zur Gämsenbergstraße auf bis zu fünf Geschosse an.

Einstimmige Entscheidung

Das Preisgericht hat die Auswahl für den Siegerentwurf einstimmig beschlossen und dessen überzeugende Planung auch dadurch untermauert, dass es keinen zweiten Preis, sondern nur zwei dritte Preise gibt.

Eine Entscheidung, an der im Preisgericht auch die beiden Ludwigsburger Unternehmen beteiligt waren, die jetzt das Gelände jeweils etwa zur Hälfte bebauen werden. Immobilien Pflugfelder und die städtische Wohnungsbau Ludwigsburg GmbH (WBL). Beide waren bereits im Besitz der Flächen. „Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Der Siegerentwurf bringt eine gute Lösung für eine schwierige Aufgabe“, so Jürgen Pflugfelder und WBL-Geschäftsführer Andreas Veit. Weniger begeistert sind beide von der Ansage der Stadtverwaltung, dass das Bebauungsplanverfahren zwei Jahre dauert. Beide Unternehmen setzen darauf, dass sie im Sommer 2020 mit den Bauarbeiten beginnen können. (map)