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Stau oder Nicht-Stau, das ist hier die Frage

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Ein Nachgehakt zu den Anzeigetafeln vor dem Engelbergtunnel

Gerlingen/Leonberg. Wer derzeit mit dem Auto von Ludwigsburg aus in Richtung Flughafen will, fühlt sich im Prinzip wie mit einer 50:50-Chance: Über die A81 durch den Engelbergtunnel? Oder die B27 durch Stuttgart nehmen? Und: Ist der Tunnel frei, oder wegen eines Unfalls oder Fehlalarms gesperrt? Na, die Gefahr dürfte eigentlich gering sein – doch dann, Schrecksekunde: Kurz vorm Engelbergtunnel blinken auf den Anzeigetafeln plötzlich Ausrufezeichen samt dem Wörtchen Stau auf. So geschehen an den vergangenen Montagabenden, aber auch am Samstagvormittag oder Dienstagmittag. 100 Prozent Stautreffer also.

Oder doch nicht? Denn durch den Tunnel läuft alles wie am Schnürchen, beziehungsweise mit den vorgeschriebenen 60 Stundenkilometern. Und der bangen Erwartungen eines Staus dann eben auf der A8.

Doch auch da: nichts. Die Nachfrage bei der Autobahn GmbH ergibt, dass „Stau!“ schon dann angezeigt wird, wenn die Verkehrsdichte hoch ist, um Auffahrunfälle zu verhindern und rechtzeitig vor einem Stau zu warnen, wie es heißt – ob man den nicht auslöst, weil viele dann kurz auf die Bremse treten? Wer weiß.

Fest steht, dass die „Warnung“ so lange leuchtet, bis die „in die Tunnelsteuerungsanlage implementierte Zeitbedingung kein solches Stauereignis mehr detektiert“, wie es weiter heißt. Ziel ist es „sicherzustellen, dass es sich wirklich um die Auflösung eines Staus und nicht nur um eine „Stauwelle“ handelt“. Eine Minute ist der relevante Zeitraum.

Angesichts des Verkehrs tagsüber auf diesem Autobahnabschnitt – befahren von 50 Millionen Fahrzeugen pro Jahr – dürfte die Wahrscheinlichkeit dafür, mal eine „ruhige“ Minute zu erwischen, eher gering sein. Und weit unter 50 Prozent.