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Katis Trends
Upcycling in der Mode

Katis-Topbild - KW11
Schade, dass so ein toller Trend auf so einen hässlichen anglizistischen Namen getauft wurde. Bei Wörtern mit „cycling“ denkt man gleich an Müll und Müll bedeutet unverwertbare Reste. Deshalb möchte ich an erster Stelle erwähnen, dass das Upcycling in der Mode, ganz im Gegenteil zum nutzlosen Abfall, die Veredlung alter Textilien bedeutet. 

In den Kriegsjahren alte Laken in Hemden zu verwandeln, war auch nichts anderes als Upcycling. Und beim ständigen Umnähen billiger Secondhand-Stücke in meiner Teenagerzeit habe ich – natürlich völlig unwissend – auch diesen Trend bedient.
Was in knappen Zeiten eine Notwendigkeit war, wurde in den neunziger Jahren in die Öko-Welle eingereiht. Man hat sich mit Nachhaltigkeit beschäftigt und dieser Aspekt hat sich irgendwann in die sonst schnelllebige und umweltunbekümmerte Modewelt eingeschlichen. Wie alle Trends, die überleben, wurde auch dieser offiziell etabliert, indem er vor einigen Jahren auf der Berliner Modewoche aufgetaucht ist. Im Januar bereits zum siebten Mal präsentierte der GREENshowroom auf der Modewoche schicke und tragbare Öko-Mode. Den Designern geht es nicht nur um Nachhaltigkeit, sondern um ein individuelles Aussehen. Aus alten Arbeitskleidern, Schläuchen, Mehlsäcken oder aussortierter Privatkleidung werden Blazer, Anzüge, Taschen, Kleider. Der Fantasie des Umdenkens werden keine Grenzen gesetzt.  
Was kleine Modelabel professionell betreiben, kann man im Alltag als Selbstversuch testen. Man nimmt eine Schere und Kleidungsstücke, die in den letzten Jahren im Schrank nur noch nach hinten und unten gerutscht sind. Weniger Näh-Erprobte nehmen das Telefon und rufen die handfertige Mutti, Oma, Freundin an und bei einem Gläschen Prosecco wird der Vorstellungskraft freien Lauf gelassen. Viel Spaß, null Risiko. Im schlimmsten Fall landet der alte Wollmantel im Hundekorb und träumt von einer edleren Wiedergeburt weiter.

 

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