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Wenn das Papierlager bebt

Voller Einsatz: Markus Vöge, Sigi Hellwig, Alex Krämer und Jürgen Schwarz (von links) geben Vollgas, auch der technische Aufwand drumherum ist hoch.Fotos: Holm Wolschendorf
Voller Einsatz: Markus Vöge, Sigi Hellwig, Alex Krämer und Jürgen Schwarz (von links) geben Vollgas, auch der technische Aufwand drumherum ist hoch. Foto: Holm Wolschendorf
Voller Einsatz: Markus Vöge, Sigi Hellwig, Alex Krämer und Jürgen Schwarz (von links) geben Vollgas, auch der technische Aufwand drumherum ist hoch.Fotos: Holm Wolschendorf
Voller Einsatz: Markus Vöge, Sigi Hellwig, Alex Krämer und Jürgen Schwarz (von links) geben Vollgas, auch der technische Aufwand drumherum ist hoch. Foto: Holm Wolschendorf
Voller Einsatz: Markus Vöge, Sigi Hellwig, Alex Krämer und Jürgen Schwarz (von links) geben Vollgas, auch der technische Aufwand drumherum ist hoch.Fotos: Holm Wolschendorf
Voller Einsatz: Markus Vöge, Sigi Hellwig, Alex Krämer und Jürgen Schwarz (von links) geben Vollgas, auch der technische Aufwand drumherum ist hoch. Foto: Holm Wolschendorf
Krämer’s Kit nehmen zum Abschluss ihrer Youtube-Reihe bei der Ludwigsburger Kreiszeitung auf

Ludwigsburg. Ganz schön hoch, dafür aber relativ schmal ist das Papierlager des Verlags Ungeheuer & Ulmer, in dem die Ludwigsburger Kreiszeitung sowie der Neckar- und Enzbote erscheinen – eine ungewohnte Akustik für die vier Musiker von Krämer’s Kit, die üblicherweise die vielen Bühnen des Landkreises bespielen. Als Alex Krämer und seine drei Mitstreiter Jürgen Schwarz (Bass), Sigi Hellwig (Schlagzeug) und Markus Vöge (E-Gitarre) am vergangenen Freitag innerhalb von zwei Stunden den krönenden Abschluss ihrer zehnteiligen Corona-Youtube-Reihe drehen, haben sie so einigen selbstauferlegten Widrigkeiten zu trotzen. Die Laune ist jedenfalls blendend: „Es hat viel Spaß gemacht“, betont der Sänger und Gitarrist der Band im Anschluss. „Richtig toll!“

Orte zu zeigen, die für die Öffentlichkeit sonst meist verschlossen bleiben, war für die Band der Reiz dieser Reihe, die aus der Überlegung heraus entstand, was eine Band im Lockdown denn überhaupt tun könnte, wenn sie nicht verstummen möchte. Im Verlagsgebäude wird nicht nur im Papierlager gedreht, sondern auch auf der Verladerampe im Hof, im Versandraum und im Kundencenter. Kamera, Tontechnik, viele Dutzend Meter Kabel und Musiker-Equipment werden von den Bandmitgliedern und dem „Lautmacher“-Team hin und her geräumt. Viel Arbeit, bis der erste Ton erklingen kann. Mit Herbert Grönemeyers „Halt mich“ geht es los, erst Gesang, Akustikgitarre und E-Gitarre, dann kommen Schlagzeug und Bass dazu – schon bebt das Papierlager. Nach der letzten, geglückten Aufnahme von Glenn Freys „Part of Me, Part of You“ wird mit Konfettikanonen geschossen, dass der Raum in bunte Schnipsel gehüllt wird. Saxofonist Klaus Schneider weilt im Urlaub und ist daher – als Gag – in Form eines fast lebensgroßen Pappkameraden anwesend. Er wird im Nachhinein in das Video montiert.

Zu „Wild Thing“ von The Troggs im Hof haben sich Krämer’s Kit einen besonderen Gag einfallen lassen – allerdings mit ungeahnten Nebenwirkungen. Ähnlich wie auf der Bühne wollen sie zu dem Song hüpfen, um das – in diesem Fall vor dem Bildschirm sitzende – Publikum zu animieren. Weil sie aber noch eins draufpacken wollten, organisierten sie drei Trampoline. Sie hätten allerdings nicht daran gedacht, erklärt Krämer lachend, wie schwierig es nunmal ist, auf einem solchen Sportgerät gleichzeitig und dazu noch im Takt zu springen. „Das ging komplett durcheinander – ich bin mal gespannt, wie das nachher auf Video aussieht.“ Bluesige Vocals und knusprige E-Gitarrenklänge dann bei Gary Moores „Walking bei myself“. Auf der Körnerstraße versammeln sich indes einige Schaulustige, die über die Absperrung der Toreinfahrt hinweg die Band sehen können.

Wie so oft hat sich Alex Krämer – hauptberuflich Lehrer – wieder eine „Hausaufgabe“ für die Zuschauer einfallen lassen: Wenn hundert Leute das neue Video kommentieren, so das Versprechen, gibt es eine Bonus-Folge mit Outtakes, sprich Pleiten, Pech und Pannen, die es nicht in die finalen Fassungen der Video-Reihe geschafft haben. „Ich bin gespannt, ob die Fans sich selbst dieses Geschenk machen“, sagt Krämer.

Demnächst wollen Krämer’s Kit wieder verstärkt auf Achse gehen, nach dem Motto „Die Band kommt zu euch“. Biergärten und Weingenossenschaften im Kreis sollen mit dem Transporter angefahren werden, ohne Aufwand für die Wirte (die natürlich vorher gefragt werden) – ausladen, spielen, Hut herumgeben, abfahren. „Wir wollen unbedingt wieder vor Leuten spielen“, sagt Alex Krämer. „Und verrückte Ideen sind immer gut.“

Info: Das Video soll am Dienstag auf den Kanälen von Krämer’s Kit über die Plattformen Youtube und Facebook veröffentlicht werden. Auch die bisherigen Folgen stehen weiterhin online.