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Winterdienst: Schnee kann kommen

Auch die Räumfahrzeuge waren im Einsatz. Foto: Ramona Theiss
Auch die Räumfahrzeuge waren im Einsatz. Foto: Ramona Theiss
Streusalz ist wichtig für den Winterdienst.Archivbild: Alfred Drossel
Streusalz ist wichtig für den Winterdienst.Archivbild: Alfred Drossel
Die Temperaturen sinken und für das Wochenende ist erstmals Schneefall vorhergesagt. Die Winterdienste im Landkreis sind vorbereitet. Seit Wochen werden Dienstpläne erstellt und die Fahrer der Räumfahrzeuge auf den Winter vorbereitet. Und es sind Tausende von Tonnen Salz in den Speichern.

Kreis Ludwigsburg. Geht es nach den Wettervorhersagen, wird es noch kälter und der erste Schnee kann die Straßen glatt machen. Also sind die Straßenmeistereien gefordert. Autobahnen, Bundesstraßen, Kreisstraßen und Ortsdurchfahrten müssten dann geräumt werden. In den Straßenmeistereien hat man sich schon seit Monaten auf diese Umstände eingerichtet.

Für die Autobahnen ist die Autobahn GmbH mit ihrer Niederlassung Südwest zuständig. Sie übernahm am 1. Januar 2021 Planung, Bau, Betrieb, Erhaltung und Finanzierung der Autobahnen in Deutschland. Die Niederlassung in Stuttgart ist für 1050 Kilometer in Baden-Württemberg sowie in Teilen von Hessen und Rheinland-Pfalz zuständig. Eine der 15 Autobahnmeistereien befindet sich in Ludwigsburg.

Dort sieht man sich für den kommenden Winter gut vorbereitet. Die Schichtpläne sind gemacht und die Fahrer gut auf das Kommende vorbereitet. Die Fahrzeuge und Geräte sind alle überprüft, jetzt müsse der Schneefall nur noch kommen. Entlang der Autobahnen werden dann rund 100 Streu- und Räumfahrzeuge unterwegs sein. In den 40 Salzhallen und Solelagern sind allein für die Autobahnen 36500 Tonnen Salz und zwei Millionen Liter Sole gelagert.

Alle Autobahnstrecken, Zu- und Abfahrten sowie Rast- und Park- und WC-Anlagen werden rund um die Uhr geräumt und gestreut, wenn es die winterliche Wetterlage erfordert. Bei extremer Witterung werden aber besonders wichtige und gefährliche Straßenabschnitte wie Brücken oder Steigungsbereiche mit Priorität geräumt, damit der Verkehr nicht zum Erliegen kommt. Trotz des großen Einsatzes der Autobahnmeistereien sind Wetterbedingungen wie Blitzeis oder extremer Schneefall nur schwer beherrschbar.

In den Startlöchern stehen auch die Straßenmeistereien des Landkreises in Ludwigsburg, Besigheim und Vaihingen. „Wir haben uns bereits seit Oktober auf die bevorstehende Schneesaison vorbereitet. Auch bei uns gibt es einen fertigen Personalplan für die Einsätze. Die Geräte sind getestet und überholt. Jetzt am Wochenende haben wir nur eine kleine Bereitschaft im Einsatz. Wir können aber jederzeit nachrüsten“, sagt Maximilian Kemperle, Leiter des Straßenbetriebsamtes im Landratsamt.

Vor allem die B27 rund um Ludwigsburg wird dabei überwacht. Der Winterdienst des Kreises hat ebenfalls ein Auge auf gefährliche Streckenabschnitte. Fließt hier der Verkehr nicht mehr weiter, kommt es auch zu Behinderungen auf den anderen Straßen. Und ein fließender Verkehr ist für jeden Winterdienst-Fahrer eine Augenfreude. Dafür hat man allein 4000 Tonnen Sole eingelagert. Das meiste ist in Vaihingen. Allein hier sind 2500 Tonnen gebunkert. Mit Trockensalz werden die Flächen aufgetaut und mit der Sole sollen die Straßen genau in diesem Zustand bleiben.

Für diese Arbeit hat das Straßenamt 15 Fahrzeuge und insgesamt mindestens 30 Leute im Einsatz. Es gibt auch noch ein paar Mitarbeiter, die als Reserve einspringen können. „Das ist in diesen Coronazeiten besonders wichtig. Ganz schnell ist jemand angesteckt. Darauf müssen wir vorbereitet sein“, so Maximilian Kemperle. Außerdem hat der Landkreis noch eine Reihe von Fremdfirmen zur Verfügung. Diese sind mit ähnliche Fahrzeugen ausgerüstet wie der Landkreis und springen dann ein, wenn viel zu tun ist.

Schwierig sind die Arbeitszeiten, wenn es draußen heftig schneit. Regulär arbeiten die „Winterdienstler“ zwischen acht und zehn Stunden am Tag. Es könnten aber auch schon mal zwölf Stunden werden. „Das kommt allerdings sehr selten vor. Der Dienst ist sehr kräfteraubend, vor allem während der Nacht. Die Mitarbeiter müssen immer mit voller Konzentration bei der Sache bleiben. Das ist Voraussetzung in unserem Job“, sagt der Leiter der drei Straßenämter.

Auch in Bietigheim-Bissingen steht schon alles parat. „Der Bauhof ist startklar und die Bereitschaft organisiert, es kann also losgehen“, sagt Anette Hochmuth, Sprecherin der Stadt Bietigheim-Bissingen. Hier hat man etwa 450 Tonnen Salz eingelagert, damit man gut durch den Winter kommt. Die Stadt verfügt über zwölf Fahrzeuge und hat auch noch elf Räumgruppen mit insgesamt 60 Personen, die zu Fuß unterwegs sind.

Schließlich müssen die rund 2500 Treppenstufen in der Stadt ebenfalls geräumt und mit Salz bestreut werden. Im Winter 2019 wurden über 3300 Stunden im Schnee gearbeitet. Zwei Jahre zuvor waren es sogar noch 600 Stunden mehr. 2019 sind dafür über 1000 Überstunden angefallen. Im Stadtgebiet müssen 148 Kilometer Straße geräumt und bestreut werden. Auch die Streugutbehälter sind überprüft und wieder gefüllt, davon hat die Stadt immerhin 45 Stück.