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„Wir haben Remseck im Visier“

In einer Filiale der Drogeriemarktkette dm übergibt eine Mitarbeiterin einer Kundin eine Tasche mit Waren, die diese zuvor als Expressabholung online bestellt hatte.Foto: Uli Deck/dpa
In einer Filiale der Drogeriemarktkette dm übergibt eine Mitarbeiterin einer Kundin eine Tasche mit Waren, die diese zuvor als Expressabholung online bestellt hatte. Foto: Uli Deck/dpa
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Drogeriemarktkette dm legt im Kreis beim Umsatz leicht zu und will expandieren – Filiale in Ditzingen eröffnet bald

Ludwigsburg. „Wir sind sehr zufrieden, wie wir bisher durch die Coronakrise gekommen sind“, betont Tobias Trinkle. Der für die Region zuständige Gebietsverantwortliche der Drogeriemarktkette dm denkt dabei an seine zehn dm-Filialen im Kreis Ludwigsburg und den ganzen Konzern. „Wir haben trotz der schweren Zeit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Kunden, die uns in diesen fast zwei Jahren unterstützt haben. Diese waren sehr anspruchsvoll“, sagt Trinkle. Ihren Beschäftigten dankt die Drogeriemarktkette wie schon im Vorjahr mit einer Corona-Sonderzahlung von 250 Euro. Laut Kundenmonitor 2021 ist der dm-Konzern auch der beliebteste Händler im Lebensmitteleinzelhandel und mit der Note 1,77 der beliebteste überregionale Drogeriemarkt.

Wie viele andere auch blickt Trinkle auf ein weiteres, von Coronapandemie und Lockdown geprägtes Jahr zurück. Die zehn dm-Drogeriemärkte im Kreis konnten dennoch einen Umsatz von 52,1 Millionen Euro erzielen. „Das ist ein Plus von 2,8 Prozent“, sagt der Gebietsverantwortliche nicht ohne Stolz. Covid-19 bringt aber auch Gewinner und Verlierer hervor. Fünf Filialen weisen ein recht starkes Wachstum zwischen fünf und 16 Prozent auf. Die anderen fünf dm-Märkte weisen ein Umsatz-Minus aus, das sich in einer Spannbreite zwischen zwei und bis zu 18 Prozent bewegt. „Besonders die Innenstadtgeschäfte und die Einkaufscenter leiden noch immer unter den Corona-Folgen“, weiß Trinkle. So hat zum Beispiel der dm-Markt im Breuningerland schwer gelitten. Auch die Filialen am Ludwigsburger Bahnhof, im Marstall wie auch in Bietigheim-Bissingen. Verantwortlich ist dafür auch eine geringere Kundenfrequenz im und nach dem Lockdown. Trinkle blickt bereits optimistisch auf das Jahr 2022 – mit dem Motto: „Weiter dranbleiben und wie bei vielen Aufgaben versuchen, das Gewöhnliche außergewöhnlich gut zu machen – mit der Überzeugung, dass sich Qualität am Ende immer durchsetzt und überzeugt.“

Der dm-Konzern baut seine Präsenz im Landkreis trotz der Coronakrise weiter aus. „Am 25. November eröffnen wir unseren Drogeriemarkt in Ditzingen-Hirschlanden“, sagt Tobias Trinkle. Dazu soll es im Außenbereich auch ein kleines Fest geben. Die Waren stehen seit gestern offenbar schon weitgehend in den Regalen. Und Trinkle denkt bereits an mindestens eine weitere Filiale. „Wir haben Remseck im Visier“, verrät der Gebietsverantwortliche. Remseck sei bisher noch ein weißer Fleck auf der dm-Landkarte. Zudem gebe es schon viele Kundenanfragen.

Auch investiert wurde 2021 kräftig. „Wir haben 750000 Euro in die Filialen im Kreis investiert“, sagt Trinkle. Vor allem in die Foto-Stationen, LED-Beleuchtung und in die Klimatechnik. Bundesweit waren es 110 Millionen Euro. Im kommenden Jahr will dm 120 Millionen Euro ausgeben.

„Mehr als die Hälfte der deutschen Haushalte kaufen bei dm in den Filialen und online ein“, erklärt Tobias Trinkle. Besonders stark sei dabei das Wachstum im Onlinehandel mit mehr als 20000 Paketen täglich. Fast jede fünfte Bestellung laufe mittlerweile über den Express-Service. Auch die Kunden im Kreis Ludwigsburg schätzen diese Art des Einkaufens offenbar, wie der dm-Verantwortliche sagt. Über 50 Prozent der Bestellungen werden mit der dm-App getätigt. „Fünf Filialen im Kreis Ludwigsburg sind unter den 200 stärksten Expressfilialen in Deutschland“, freut sich Trinkle. Wer sich die Produkte nicht nach Hause schicken lassen will, „kann sie innerhalb von drei Stunden im dm-Markt abholen“, betont er. „Die Menschen versuchen immer noch, Kontakte zu vermeiden.“ In Murr und in Asperg testet dm „kontaktlose Käufe“ mit Abholstationen. Dabei werden die Einkäufe in Boxen deponiert. Der Kunde erhält eine Benachrichtigung mit einem QR-Code aufs Handy, mit dem er die Box jederzeit öffnen kann. „Die Station ist rund um die Uhr zugänglich“, so Trinkle.

Die Expressabholung sorgte auch im Lockdown für eine gute Auslastung der Mitarbeiter in den Filialen, die alle geöffnet hatten. So konnte Kurzarbeit vermieden werden. Zudem ist die Mitarbeiterzahl im Landkreis sogar um drei auf 185 gestiegen – die der Auszubildenden sogar um fünf auf insgesamt 19.

Auch Nachhaltigkeit steht bei der Drogeriemarktkette hoch im Kurs. Das Unternehmen und vier seiner dm-Marken sind in diesem Jahr mit dem Gütesiegel „Green Brands“ ausgezeichnet worden. In fünf deutschen Filialen, darunter der im Ludwigsburger Marstall, testet die dm-Kette, wie Trinkle sagt, zudem Nachfüllstationen für vier verschiedene Spül- und Waschmittel der Eigenmarke „Denk mit“ sowie „Pril“ und „Persil“.