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Wahlkampf
Talk mit den Landtagskandidaten für den Wahlkreis Ludwigsburg: Von Bildung bis zum Wohnungsbau

Vier Frauen, zwei Männer – die Kandidaten für den Landtag im Wahlkreis Ludwigsburg: Stefanie Knecht (FDP), Andrea Wechsler (CDU), Colin Sauerzapf (SPD), Friedemann Meyer (AfD), Silke Gericke (Grüne) und Nadja Schmidt (Linke) von links. Foto: Ramona T
Vier Frauen, zwei Männer – die Kandidaten für den Landtag im Wahlkreis Ludwigsburg: Stefanie Knecht (FDP), Andrea Wechsler (CDU), Colin Sauerzapf (SPD), Friedemann Meyer (AfD), Silke Gericke (Grüne) und Nadja Schmidt (Linke) von links. Foto: Ramona Theiss
Beim dritten und letzten Online-Talk der LKZ diskutieren die Landtagskandidaten aus dem Wahlkreis Ludwigsburg. Kein Thema wird dabei ausgespart. Die Haltungen und Einstellungen der Kandidaten unterscheiden sich teils enorm.

Ludwigsburg. Bildung, Mobilität oder Corona – das waren einige der Themen, über die gestern Abend beim LKZ-Talk der Kandidaten aus dem Wahlkreis Ludwigsburg diskutiert wurde. Den Zuschauern bot sich dabei ein breites Spektrum an Meinungen und Überzeugungen. Jeweils in Zweierpaarungen diskutierten die Kandidaten über die unterschiedlichen Wahlkampfthemen. Dabei ging es teils heftig zur Sache. Der Wahlkampf bleibt spannend.

Diskutiert wurde natürlich coronakonform mit Lüften, vorher absolviertem Schnelltest und in entsprechendem Abstand. Die Fragen stellten Chefredakteurin Ulrike Trampus und der stellvertretende Leiter der Stadtredaktion Hans-Peter Jans.

Mit besonderer Spannung war das Duell zwischen Silke Gericke (Grüne) und Andrea Wechsler (CDU) erwartet worden. Zwei junge Frauen, die beide einer Regierungspartei angehören und beide erstmals für den Landtag kandidieren. Entsprechend kämpferisch ging es im Gespräch der beiden zur Sache. Beide versprechen bei ihrer Wahl frischen Wind für den Landtag. Beim Thema Mobilität und Verkehr liegen sie allerdings deutlich auseinander. Gericke setzt hier klar auf das Fahrrad und den ÖPNV, Wechsler möchte den Bürgern stattdessen mehr Wahlfreiheit lassen und auf völlig unterschiedliche Verkehrsmittel und Antriebssysteme setzen. Silke Gericke geriet hier schnell in die Defensive und musste betonen, dass die Grünen in ihren Augen keine Verbotspartei sind: „Wir wollen Anreize geben, nicht vorschreiben.“

Auch beim Thema Nord-Ost-Ring, der die B27 mit der B14 verbinden soll, sind die beiden Frauen völlig unterschiedlicher Meinung. Wechsler sieht diese Umgehungsstraße als wichtiges Projekt zur Verbesserung der Infrastruktur für die Wirtschaft. Gericke setzt auch hier auf einen verbesserten ÖPNV, der die Straßen entlastet und den Bau weiterer Straßen überflüssig machen soll. Zudem würde durch den Nord-Ost-Ring wertvolles Ackerland verloren gehen. Einige Bauern seien auch nicht bereit, ihre Felder dafür herzugeben.

Im Vergleich dazu herrschte bei der Paarung Colin Sauerzapf (SPD) und Stefanie Knecht (FDP) fasst schon eine harmonische Zweisamkeit. Beide fordern mehr Bildungsgerechtigkeit und eine Verbesserung des digitalen Unterrichts. Für Knecht ist allerdings schon viel erreicht, wenn der Unterricht überhaupt verlässlich stattfindet und nicht aufgrund Lehrermangels ständig ausfällt. Sauerzapf wünscht sich dagegen eine bessere Unterstützung für Schüler, die aus bildungsfernen Haushalten kommen.

Auch beim Thema Wohnen sind sich beide einig: Es muss mehr gebaut werden. Stefanie Knecht sieht in den ausufernden Bau-Vorschriften einen großen Bremsklotz. „Die gehören ausgedünnt.“ Sauerzapf ist besonders wichtig, dass die Städte in der Region für alle Bevölkerungsgruppen Wohnraum anbieten können. „Es muss gerecht gebaut werden.“

Denkbar weit auseinander – aber das liegt wohl in der Natur der Sache – stehen der Kandidat Friedemann Meyer (AfD) und Nadja Schmidt, die für die Linke antritt. Meyer plädierte für eine sofortige Öffnung der Geschäfte, da sonst die Schäden durch den Lockdown größer seien als durch das Coronavirus. Schmidt, die im Krankenhaus arbeitet, findet dagegen, dass Deutschland bislang sehr gut durch die Coronakrise gekommen sei. Schmidt würde sich sofort impfen lassen, Meyer nicht. Schmidt ist für eine Frauenquote in der Politik, Meyer nicht.

Dass die Alternative für Deutschland nun als Verdachtsfall beim Verfassungsschutz gilt, versuchte Meyer herunterzuspielen. „Man wird keine Extremisten bei uns finden.“ Diese Entwicklung schade der AfD aber im Wahlkampf.

Im Video können Sie sich den ganzen Talk anschauen: