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Alte Häuser auf Elbe-Areal sind abgerissen

Die alten Produktionsgebäude sind bereits abgerissen. Foto: Alfred Drossel
Die alten Produktionsgebäude sind bereits abgerissen. Foto: Alfred Drossel
Rund um den Bahnhof in Bietigheim wird zukünftig kräftig gebaut – gleich drei Wohngebiete entstehen hier in den nächsten Jahren. Eines davon ist das Elbe-Areal. Hier wurde bereits viel Platz für die neuen Gebäude geschaffen.

Bietigheim-Bissingen. Weit über 100 Jahre wurden gegenüber dem Bahnhof Schleifwerkzeuge produziert. Doch im September 2019 war damit am Bietigheimer Standort Schluss, das Unternehmen verkauft das komplette Gelände an die städtische Bietigheimer Wohnbau.

Seit dem überlegen Stadt und Wohnbau, was auf dem Gelände genau bebaut werden kann. Noch ist der Bebauungsplan nicht aufgestellt, doch die Bagger sind schon einmal angerückt. Ein Teil der alten Produktionsgebäude wurde abgerissen. Die rund 130 Jahre alten historischen Häuser sollen allerdings stehen bleiben.

Damit sind die Voraussetzungen für die zukünftige Bebauung der Flächen geschaffen worden. Aktuell laufen die Arbeiten für den Vorentwurf des Bebauungsplans. Erste Entwürfe sollen in den nächsten Wochen vorgestellt werden. Dann geht das Vorhaben in die Bürgerbeteiligung. Anschließend werden die Einsprüche ausgewertet und dann der endgültige Bebauungsplan gefertigt.

Kritik an den Planungen gab es natürlich auch. Der Schwäbische Albverein sowie der BUND sorgen sich um den Bestand der alten und großen Bäume auf dem Gelände. Sie befürchten, dass es ihnen genauso ergeht wie den Bäumen auf dem benachbarten Lothar-Späth-Carré auf der anderen Seite des Bahnhofs. Hier mussten die Bäume wegen der Bebauung fallen.

Genau das will die Verwaltung in diesem Fall vermeiden. In den neuen Plan sollen die noch stehenden Bäume mit aufgenommen werden und die Bebauung soll sich an den alten Bäumen orientieren. „Wir haben uns mit den Anwohnern schon ausgetauscht. Die Ideen für die Bebauung sind oft deckungsgleich. Doch man muss der Bietigheimer Wohnbau auch Luft zum Leben lassen“, sagt Baubürgermeister Michael Wolf.

Ein weiterer Kritikpunkt war die Höhe der geplanten Gebäude in der Mitte des Areals. Die sei viel zu wuchtig, hieß es aus dem Gemeinderat.

In dem Gebiet will die Bietigheimer Wohnbau rund 200 neue Wohneinheiten schaffen. Davon sollen 60 Prozent für das Wohnen zur Verfügung stehen, der Rest ist für das Gewerbe.

Nach dem Willen der Freien Wähler im Gemeinderat müsse man bei den Planungen auch darauf achten, dass es in dem neuen Wohngebiet auch genügend bezahlbaren Wohnraum gebe.

Für Kritik sorgte zudem das geplante Parkhaus. Es ist auf dem Gelände der früheren Post vorgesehen. Hier an der Stuttgarter Straße befindet sich bereits ein Parkplatz, dieser soll jetzt mit einem Gebäude für die Autos versehen werden. Dagegen liefen die Anwohner bereits Sturm. Für sie bedeutet der Bau, weniger Licht und mehr Verkehr.

Auf der anderen Straßenseite der B14 ist auf der Fläche der früheren Firma DLW das neue Bogenviertel geplant. Der komplette Fabrikationsbereich wird abgerissen und auf dem Areal ebenfalls Gebäude für Wohnen und Arbeiten errichtet. Das Gelände gehört der Stadt und einem Investor gemeinsam.

Hier sollen 200 neue Wohnungen entstehen. In den äußeren Bereichen, dort wo der Lärm von der Bundesstraße und den Bahngleisen vorherrscht, sind die gewerblichen Einheiten vorgesehen. Die Umsetzung des Bogenviertels wird allerdings deutlich länger brauchen, als das Elbe-Areal.