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„Auf das Neue einlassen“

Bürgerentscheid: Elterninitiative wirbt für ein modernes Schulgebäude

Freiberg. Der Bürgerentscheid, mit dem die Freiberger am 26. September dazu aufgerufen sind, über die Zukunft ihrer Grundschulen und damit über die Lernqualität der künftigen Grundschüler abzustimmen, rückt stetig näher. In einer Pressemitteilung hebt jetzt die „Elterninitiative zukunftsfähige Grundschulen für Freiberg am Neckar“ die Bedeutung eines modernen Schulgebäudes hervor und versucht, die Sorgen vieler Eltern vor einer großen Schule zu nehmen.

„Der Schulbau wird sich, das ist inzwischen unter Fachleuten anerkannt, auf neue Lernrealitäten hin anpassen“, heißt es in der Mitteilung. Lernen im Gleichschritt in maroden Flurschulen gebe es nicht mehr. Die Raumbedarfe einer Schule würden heutzutage ganz anders aussehen, als noch zu der Zeit, als die jetzigen Eltern Schüler waren, und das unabhängig davon, ob es sich dabei um eine Ganztagsschule handelt oder nicht. „Der Fortschritt hält daher auch Einzug im Schulbau, der grundsätzlich aus der Gebäudetypologie des Kasernen- oder Klosterbaus kommt – das ist Jahrhunderte her“, erläutert die Initiative. Einen klaren Anstoß, etwas daran zu ändern, habe die Pisa-Studie gegeben, infolge derer die Bildungspläne konsequent umgestellt worden seien. Daher könne heutzutage in einer alten Einrichtung kein guter Unterricht mehr stattfinden, egal wie überschaubar und heimelig diese ist. Dabei stellt es die Elterninitiative infrage, ob eine alte Schule mit langen Fluren tatsächlich heimelig ist. „Wir hätten als Kind ungern den ganzen Tag in unserer alten Schule verbringen wollen, die aus dem letzten Jahrhundert stammt, auch wenn es unsere Schule aus unserem Stadtteil ist“, bekräftigt die Initiative in der Pressemitteilung und wirft die Frage auf: „Was kann man also dafür tun, um die bestmöglichen Bildungsvoraussetzungen für seine Kinder zu bekommen, wenn es Menschen gibt, die an alten Dingen festhalten und sich Neuerungen nicht vorstellen wollen?“

Sanierung viel teurer

Ein kurzer Schulweg sollte nach Meinung der Elterninitiative nicht der Möglichkeit vorangestellt werden, ein modernes Schulgebäude mit den besten Voraussetzungen für eine gute Schulbildung zu erhalten. Der Wunsch der Stadt, ein neues Gebäude zu errichten, habe nichts mit Kosten zu tun. Die Sanierung dreier Schulen sei viel teurer und an einigen Stellen auch nicht möglich, da vorhandene Strukturen Grenzen hätten und die benötigten Räume nur behelfsmäßig hergestellt werden könnten. In einem neuen Schulgebäude könne dem Raumbedarf ohne Einschränkungen und Kompromisse Rechnung getragen werden. Die Klassenstufen würden dabei eigene Lernhäuser mit eigenen Lernbereichen und eigenen kleinen WC-Anlagen erhalten. „Es gibt nichts Überdimensioniertes in solch einer Grundschule“, heißt es weiter in der Mitteilung.

Ein neues Schulhaus bestehe aus mehreren kleineren Lernhäusern. Es werde kindgerecht geplant, so dass dort eine bessere Identifikation stattfinden könne als in einer alten Schule, die nur über zusätzlich geschaffene neue Räume modernisiert werden könne. „Es wird kein gläsernes Hochhaus im Kasteneckpark entstehen – so etwas ist absoluter Unsinn“, findet die Elterninitiative. In Unternehmen sorge eine moderne Büroraumplanung mit einer modernen Einrichtung für ein gutes Arbeitsklima, was die Aufenthaltsqualität erhöhe. Ein solches Klima reklamiert die Elterninitiative auch für die Kinder und appelliert, sich auf das Neue einlassen und das Alte ziehen lassen. (red)