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Baustart
Bäume fallen für neue Enzbrücke

Zuerst werden Bäume gefällt und es wird Platz für die Baustelle an der Enz geschaffen, bevor die Bagger zum Bau der neuen Brücke anrücken.Fotos: Alfred Drossel
Zuerst werden Bäume gefällt und es wird Platz für die Baustelle an der Enz geschaffen, bevor die Bagger zum Bau der neuen Brücke anrücken. Foto: Alfred Drossel
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In einem Bogen wird die neue Enzbrücke die Bundesstraße 27 über den Fluss führen. Gestern wurde mit den vorbereitenden Arbeiten für das 4,5 Millionen Euro teure Brückenbauwerk begonnen.

Besigheim. Motorsägen kreischen. Bäume fallen, die Äste werden gleich geschreddert. Der Verkehr wird einspurig an der Baustelle vorbeigeführt. Es kommt zu Staus. Eine Großbaustelle wird eingerichtet. In 18 Monaten soll der Verkehr über die neue Brücke rollen, die alte Brücke abgebaut sein.

Am gestrigen Montag und am heutigen Dienstag sind für die Dauer der Fällarbeiten die beiden Fahrstreifen der B 27 auf eine Breite von 2,75 Meter verengt worden. Der Verkehr wird mit Ampeln geregelt. Aus Sicherheitsgründen ist eine Sperrung des östlichen Gehwegs erforderlich. Der Fußgänger- und Radverkehr wird über den gegenüberliegenden Fußweg umgeleitet. Aufgrund der bestehenden Gehwegbreite ist hier lediglich Fußgängerverkehr möglich. Radfahrer werden gebeten, in diesem Abschnitt abzusteigen.

Das Regierungspräsidium (RP) Stuttgart als Baulastträger plant derzeit die Bauausführung für den Ersatzneubau der unteren Enzbrücke. Dazu muss der Bewuchs entlang der Bundesstraße auf Höhe der Kläranlage gerodet werden. Das geht nur noch bis Ende des Monats. Die Arbeiten sollen bis zum 14. Februar andauern.

Während der Bauzeit sind Verkehrseinschränkungen unvermeidbar. Für drei Monate ist eine einseitige Verkehrsführung geplant. Wenn die Brücke an die Bundesstraße auf Walheimer Seite angeschlossen wird, könnte es zu einer zweiwöchigen Vollsperrung kommen. Der Fußgängerverkehr zwischen Walheim und Besigheim soll aber immer möglich sein.

Die alte Enzbrücke aus dem Jahr 1946, mit einer Länge von 60 Metern und einer Breite von elf Metern, ist baufällig und wird ersetzt. Bei dieser Gelegenheit wird die Verkehrsführung über die Enz geändert. Die neue, 90 Meter breite und 14 Meter lange Brücke, wird nicht mehr rechtwinklig wie bisher auf die B 27 treffen, sondern in einem Bogen über den Fluss führen. Auf beiden Seiten wird es einen Gehweg geben; der Radweg führt auf der nördlichen Seite der Brücke über den Fluss und schließt sich an den bestehenden Neckartalradweg entlang der Bundesstraße an.

Die Baukosten werden mit 4,5 Millionen Euro angegeben. Die Bauzeit soll 18 Monate betragen. Bis 2021 habe man also Zeit, um zu entscheiden, ob im Anschluss eine Radwegunterführung gebaut werden soll, heißt es beim RP. Das wäre den Anliegerkommunen Walheim und Besigheim am liebsten, dem Bund hingegen ist der Radweg unter der Brücke mit veranschlagten 600.000 Euro zu teuer. Nach wie vor ist die künftige Wegführung für Radfahrer ein Knackpunkt. Radler, die die B 27 überqueren wollen, müssen eine Bedarfsampel drücken. Die Kommunen und der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) wünschen sich die teurere Variante: eine Unterführung. Die neue Planung hat es möglich gemacht, mit dem Brückenbau zu beginnen, ohne dass eine Entscheidung für oder gegen die Unterführung gefallen ist. Eine Bauverzögerung ist ausgeschlossen. Das RP prüft zurzeit, wie eine Unterführung umgesetzt werden könnte. Das Ergebnis soll bis zur Sommerpause vorliegen und dann ans Verkehrministerium gehen. Besigheim und Walheim haben mehrfach angekündigt, sich an den Kosten einer Unterführung zu beteiligen.