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Bürgermeisterwahl
Barbara Schoenfeld ist neue Bürgermeisterin in Beilstein

Der alte Bürgermeister Patrick Holl, seine Nachfolgerin Barbara Schoenfeld und ihr Ehemann Harald.Foto: Holm Wolschendorf
Der alte Bürgermeister Patrick Holl, seine Nachfolgerin Barbara Schoenfeld und ihr Ehemann Harald. Foto: Holm Wolschendorf
Die Entscheidung ist im zweiten Wahlgang gefallen – und sie war sehr knapp. 2901 Bürger haben gewählt. Das sind 59,58 Prozent der Berechtigten. Davon stimmten 1431 für Barbara Schoenfeld und 1413 für Georg Kobiela. Ein Sieg mit 18 Stimmen Plus. Mit 49,5 Prozent konnte die Schulamtsdirektorin aus Frankfurt an ihrem Konkurrenten vorbeiziehen.

Beilstein. Es ist 19.40 Uhr: Mit Barbara Schoenfeld trifft die erste der Bürgermeisterkandidaten in der Stadthalle ein, gemeinsam mit ihrem Ehemann. Mit ihnen sind Bürgermeister aus Nachbarkommunen in die Halle gekommen sowie Bürger, die in einem Losverfahren einen der Corona bedingt stark begrenzten Besucherplätze erobern konnten. Kurz danach sind bis auf Björn Mischiok nun mit Georg Kobiela alle Bewerber da.

Kurz nach 20 Uhr: Immer noch gespannte Stille. Ex-Bürgermeister Patrick Holl schlendert umher. „Ich bin ganz unbedarft“, sagt er. Bewusst habe er keinen seiner ehemaligen Kollegen aus dem Rathaus angesprochen, um vorzeitig das Ergebnis zu erfahren.

20.12 Uhr: Es wird ernst. Oliver Muth, Sprecher der Freien Wähler, betritt die Bühne. Nüchtern gibt er die ersten Zahlen bekannt. 2901 Beilsteiner haben sich an der Abstimmung beteiligt. Dies sind 59,58 Prozent der Berechtigten. Davon votierten 1431 für Barbara Schoenfeld und 1413 für Georg Kobiela.

Mit 49,5 Prozent konnte die Schulamtsdirektorin aus Frankfurt damit knapp an ihrem Konkurrenten vorbeiziehen. Der gebürtige Beilsteiner Kobiela erreichte 48,88 Prozent der Stimmen.

Im ersten Wahlgang lag er noch mit 46,88 Prozent vor Barbara Schoenfeld (31,45). Weit abgeschlagen sind Björn Mischiok mit 1,18 Prozent und Ulrich Raisch mit 0,17 Prozent. Georg Kobiela nimmt zusammen mit seiner Partnerin das Ergebnis ohne jede Regung zur Kenntnis.

„Ich freue mich umso besonders auf die neue tolle Aufgabe“, so die glückliche Siegerin über die denkbar knappe Abstimmung im Gespräch mit unserer Zeitung. Ihr Appell neben dem Dank an ihre Unterstützer: Alle, die sich von ihr im Wahlkampf „nicht so gut angesprochen gefühlt haben“, sollten sich nun bei ihr melden. Sie möchte für alle Bürger ansprechbar sein, auch für diejenigen, die sie nicht gewählt haben. „Ich möchte alle Bürger erreichen.“ Ihr Amtsantritt könnte schon Anfang Juni über die Bühne in Beilstein gehen.

„Ein so knappes Ergebnis ist eine ungünstige Gesamtsituation“, konstatiert derweil Kobiela. Ein deutlich klareres Votum, wäre Barbara Schoenfeld zu wünschen gewesen.

Nun sei ein „gewisser Heilungsprozess“ in der Stadt nötig. Intensive Gespräche seien zu führen, bei denen man sich in der Stadt nicht „zerfleischen“ dürfe . Es müsse mehr miteinander, statt viel übereinander geredet werden, meint Georg Kobiela, der nach eigener Aussage während des Wahlkampfs unter anderem als „Ökofaschist“ beschimpft und beleidigt worden ist. Kobiela ist als promovierte Physiker, für das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie tätig.

Schoenfeld strahlt derweil mit den Lampen im Saal um die Wette. Eine erste Einladung von den künftigen Amtskollegen der Nachbarstädte zu einem Termin in der kommenden Woche habe sie bereits erhalten. Und es gab zahlreiche Blumensträuße und Willkommensgeschenke, unter anderem natürlich von Oliver Muth im Namen der Stadt.

„Die neue Bürgermeisterin, muss die Bürger nun hinter sich vereinen“, meint Muth zur Wahl, bei der er es sprichwörtlich letztendlich um Haaresbreite ging und trotzdem ein Ergebnis erreicht wurde. Dabei redet er auch seinen Mitbürgern ins Gewissen: „Das darf aber keine Einbahnstraße sein.“ Alle Bürger müssten sich hinter ihrer neuen Bürgermeisterin versammeln und das „zum Wohle der Stadt Beilsteins“.

„Ich freue mich besonders auf die neuetolle Aufgabe“

Barbara Schoenfeld
neue Bürgermeisterin