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Blaue Glasboxen: AVL im Landkreis Ludwigsburg pocht auf schnellen Austausch der Behälter

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Der Austausch der Mülltonnen im Zuge des Abfall-Systemwechsels lässt den Unmut der Verbraucher immer weiter wachsen. Nachdem der Entsorger Prezero diese Woche mitteilte, dass die blaue Glasbox nur in begründeten Ausnahmefällen gegen eine Tonne ausgetauscht werden kann, macht die AVL deutlich, dass dies den vertraglichen Grundlagen widerspreche.

Kreis Ludwigsburg. Immer lauter äußert sich zum Jahreswechsel der Unmut im Landkreis, weil Verbraucher beispielsweise blaue Boxen für die Sammlung von Glasverpackungen erhalten haben, diese sich jedoch als zu klein erwiesen. Hinzu kommen Aussagen in unserer Zeitung von Boris Ziegler, Sprecher des Entsorgers Prezero, laut denen ein Austausch gegen einen größeren Behälter allenfalls langfristig oder nach guter Begründung infrage kommt. Jetzt meldet sich die Abfallverwertungsgesellschaft des Landkreises Ludwigsburg (AVL) zu Wort und macht deutlich: „Bei der Umstellung auf das neue System der Wertstofferfassung im Kreis steht jedem Haushalt bei Bedarf ein größerer Behälter zu.“ Laut Sebastian Löschner, Abteilungsleiter für Ressourcen und Logistik bei der AVL, widersprechen die Äußerungen des Prezero-Sprechers dem Verpackungsgesetz und den vertraglichen Grundlagen der AVL mit der Interseroh Dienstleistungsgesellschaft mit Sitz in Köln. Dort sei ausdrücklich vorgesehen, dass die Behälter auf Wunsch ausgetauscht werden müssen.

Zum Verständnis: Die AVL und der Landkreis sind nicht Auftraggeber der zuständigen Entsorgungsunternehmen Prezero und Kurz. „Laut dem Verpackungsgesetz des Bundes sind für die Entsorgung von Glas- und Leichtverpackungen die dualen Systeme zuständig“, teilt AVL-Sprecher Markus Klohr mit. Im Landkreis Ludwigsburg sei das die Interseroh Dienstleistungsgesellschaft.

„Eine kommunale Lösung aus einer Hand wäre wesentlich bürgerfreundlicher gewesen, entspricht aber nicht der Gesetzeslage“, wird AVL-Geschäftsführer Tilman Hepperle in der Pressemitteilung zitiert. Da es bislang im Kreis keine getrennte Erfassung von Glas- und Leichtverpackungen gab, habe man den Größenbedarf bei den jeweiligen Behältern nur schätzen können. „Umso mehr ist es unabdingbar, dass die Entsorger ohne Wenn und Aber bei Bedarf einen Behältertausch möglich machen – und zwar schnell und unbürokratisch“, betont Hepperle.

Die AVL hat sich laut der Mitteilung bereits vergangene Woche an die Interseroh Dienstleistungsgesellschaft gewandt und sie aufgefordert, auf die Entsorgungsunternehmen, die in ihrem Auftrag tätig sind, entsprechend einzuwirken. „Die Menschen im Landkreis sind bereit, sich auf ein neues Trennsystem einzulassen. Aber dafür brauchen sie einen kooperativen Servicepartner, der ihnen ausreichend große Behälter zur Verfügung stellt“, so AVL-Geschäftsführer Hepperle.

Info: Weitere Informationen zum Austausch der Müllbehälter online unter www.verpackungsabfall-lb.de sowie unter Telefon (0800) 5893854.