Kornwestheim. Sechs Personen des Vollzugsdienstes sind in Kornwestheim im Einsatz. Dabei wird überprüft, ob die Gaststättenbetreiber die Kontaktdaten ihrer Gäste erfassen, sich die Impf- oder Genesenennachweise oder einen PCR-Test zeigen lassen und ob die Maskenpflicht eingehalten wird. Außerdem werden die Lokalinhaber aufgefordert, ihr schriftliches Hygienekonzept vorzulegen. Am Donnerstag geht es um 12 Uhr los. „Wir gehen stichprobenartig in die Gaststätten und besuchen auch Betriebe, die uns von Bürgern gemeldet wurden“, sagt Valentin Flesch, stellvertretender Leiter der Abteilung Sicherheit und Ordnung. Er begleitet in den ersten Betrieben den Vollzugsbediensteten Thomas Sikora, der später Verstärkung durch seinen Kollegen Ralf Klaiber bekommt.
Nahezu ohne Beanstandung läuft die Kontrolle bei der Bäckerei, Konditorei Café Trölsch ab. Luca-App, Desinfektionsmittel, Kontrolle der Immunitätsnachweise und Maskenpflicht – alles perfekt. Lediglich ein schriftliches Hygienekonzept, das jedem Mitarbeiter als Anleitung dienen soll, fordern die Kontrolleure vergeblich ein. Da muss nachgearbeitet werden. Kein Problem für Verkaufsleiter Martin Grimme. „Wir haben Hygienekonzepte für unsere 22 Filialen“, sagt er. Bei der nächsten Kontrolle wird folglich auch in Kornwestheim eines hängen. Grimme begrüßt die Kontrollen. „Es braucht die Transparenz und die Disziplin“, sagt er, auch wenn manche Gäste abgewiesen werden müssen. Einen Tipp gibt es von Valentin Flesch noch obendrauf: „Lassen Sie sich neben dem Impfnachweis ruhig auch den Personalausweis zeigen – das dient Ihrer eigenen Absicherung.“ Die beiden Gäste Adem Osmani und dessen Mutter Suada haben kein Problem damit, ihre Nachweise zu zeigen. Sie sind beide geimpft. Wegen der hohen Inzidenzen seien die Kontrollen durchaus in Ordnung, sagt Adem Osmani.
Anders die Situation in einem türkischen Restaurant, dessen Betreiber nicht mit Namen genannt werden möchte. Einen Mund-Nasen-Schutz trägt er nicht, hat aber zumindest einen in der Schublade liegen. Dabei müsste er ihn hinter der Theke ebenso tragen wie beim Bedienen der Gäste. Dass diese wiederum beim Toilettengang eine Maske benötigen, weiß er nicht. Auch von einem Hygienekonzept ist ihm nichts bekannt. Dafür hat er genügend Desinfektionsmittel, und seine Lüftungsanlage sorgt für den Abzug der verbrauchten Luft. Während er von Thomas Sikora eine FFP2-Maske geschenkt bekommt, kündigt Ralf Klaiber im Gespräch mit unserer Zeitung an, den Betrieb nochmals wegen des Hygienekonzepts aufsuchen zu wollen.
In einem weiteren Café gibt es rein gar nichts zu beanstanden, so dass es schnurstracks weitergeht. Die nächste Station ist die Bar Famous. Schon an der Tür wird deutlich, dass hier alles ordentlich abläuft: Die Hinweise auf die Maskenpflicht, das Abstandsgebot und die 3G-Regel hängen dort ebenso sichtbar aus wie das Hygienekonzept. Gäste ohne Luca-App werden in einer separaten Liste erfasst, neben dem Eingang stehen für alle Fälle Desinfektionsmittel und eine Rolle Küchenpapier bereit. „Leider kommen viele ungeimpfte Gäste, die ich seit 20 Jahren kenne und beleidigt sind, wenn ich sie wegschicke“, sagt Mitarbeiterin Sonia Amanatidou. „Vorbildlich“, sagt Thomas Sikora beim Hinausgehen.
An diesem Freitag wird die Kontrollaktion fortgesetzt.