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Diagnose Blutkrebs: Eine Familie bittet um Stammzellenspende

Alexandra und ihre Familie möchten gerne wieder unbeschwert und sorgenfrei zusammen sein. Foto: privat
Alexandra und ihre Familie möchten gerne wieder unbeschwert und sorgenfrei zusammen sein. Foto: privat
Die Diagnose Blutkrebs hat eine 44-jährige Beilsteinerin aus dem Leben mit ihrer Familie gerissen. Weil nur eine Stammzellentransplantation sie retten kann, sucht ihr Mann händeringend nach potenziellen Spendern.

Beilstein. Sehen wie die eigenen Kinder heranwachsen, jeden Tag größer werden, Neues lernen und ihre Fertigkeiten mit Stolz vorführen – für Eltern gibt es nichts Schöneres. Alexandra aus Beilstein kann all das seit mehreren Wochen nur noch per Video-Chat, Fotos und Messengerdienst miterleben. Die 44-jährige Mutter von drei Kindern liegt im Krankenhaus. Sie hat Leukämie. Ihr größter Wunsch: „Ich will meine Kinder ins Leben begleiten!“ Dafür kämpft sie ums Überleben.

Von Behandlungsmaßnahmen und aufgetretenen Komplikationen sei sie geschwächt, bleibe aber dennoch zuversichtlich und positiv gestimmt, berichtet ihr Mann Dominik. Die Krebstherapie allein könne seine Frau indes nicht retten. Das vermag nur jemand mit nahezu gleichen Gewebemerkmalen, der ihr Stammzellen spendet. Daher sucht Dominik gemeinsam mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) nach einem genetischen Zwilling für seine Frau, ruft alle zwischen 17 und 55 Jahren auf, sich als potenzieller Spender in die Datei aufnehmen zu lassen. „Alexandra ist nicht nur meine Frau. Sie ist auch meine beste Freundin, meine Lebensgefährtin und Liebe seit unserer Jugend. Und sie ist die großartigste Mama für unsere Kinder, die wir uns wünschen können. Wir möchten sie wieder bei uns haben und die Zukunft zusammen mit ihr unbeschwert und sorgenfrei erleben. Deshalb bitten wir alle – lasst Euch registrieren“, appelliert er eindringlich in einer von der DKMS verschickten Pressemitteilung.

Bis vor wenigen Wochen noch teilten seine Frau, er und die drei Kinder Franz, Florentine und Fanni(14, elf und fünf Jahre alt) ein ganz normales Familienleben miteinander, verbrachten beim gemeinsamen Hobby Mountainbiken Zeit miteinander und engagierten sich zusammen im örtlichen Handballverein – soweit es die Corona-Pandemie eben zuließ. Teil der sportlich aktiven Familie sind auch Hasen, Hühner und der Hund Wuschel, den Alexandra aus einem griechischen Tierheim geholt hat. Als Alexandra sich im Mai zunehmend müde und erschöpft fühlte, schob sie die Symptome zunächst ihrer zweiten Corona-Impfung zu, der kräftezehrenden Betreuung ihrer drei Kinder während des Lockdowns und der Tatsache, dass sie seit Längerem schon Eisenmangel hat. Weil sie wegen Letzterem allerdings regelmäßig unter medizinischer Kontrolle ist, wurde die wahre Ursache für ihre Leistungsschwäche aber bald diagnostiziert: Blutkrebs. Helfen kann ihr nur eine Stammzellentransplantation. Doch aus der Verwandtschaft gibt es niemand, der ihr als passender Spender das Leben retten kann.

„Die Nachricht hat uns aus dem Socken gehauen. Von einem Moment auf den anderen hat sich alles geändert“, erinnert sich Dominik. Seither lebt die Familie sie nur noch von Tag zu Tag. Die Ungewissheit ist inzwischen zu ihrem täglichen Begleiter geworden. „Diese Krankheit ist nicht berechenbar“, sagt Dominik. Schon einige Nackenschläge habe seine Frau durch die Chemotherapie verkraften müssen, sie leide unter heftigen Nebenwirkungen. „Doch sie kämpft, jammert nie und hat nur ein Ziel: Sie will unsere Kinder weiter durchs Leben begleiten. Dafür tut sie wirklich alles.“ Derweil fragten vor allem die beiden jüngeren Kinder immer wieder, wann ihre Mama endlich wieder nach Hause kommt.

Von Alexandras Kampfgeist zeugt auch, wie sie selbst über ihre Krankheit spricht. Als „bisher größte Herausforderung in unserem Leben“ bezeichnet sie diese. „Meine Diagnose, akute Leukämie, hat uns von heute auf morgen aus einem sehr erfüllten Leben gerissen“, so eine Nachricht von ihr aus dem Krankenhaus. Und auch wenn der Weg bis zu einer vollständigen Genesung unfassbar schwer und lang sein werde, kämpfe sie mit Zuversicht, Gottvertrauen und dem festen Glauben daran, dass alles wieder gut werde.

Info: Wer sich als Stammzellenspender bei der DKMS registrieren lassen möchte, kann sich hierzu ein Set nach Hause schicken lassen. Unter www.dkms.de/alexandra kann man es bestellen und findet nähere Informationen. Zudem kann man die Spendersuche auch mit Geldspenden an die DKMS unterstützen.