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Kranspezialist Wiesbauer aus Bietigheim-Bissingen macht schwere Arbeit leicht – Zwei neue Standorte im Heilbronner Raum

Schweres Gerät: Der 1000-Tonnen-Raupenkran von Wiesbauer beim Brückeneinsatz in Wendlingen an der Bahnlinie Stuttgart – Ulm. Fotos: Holm Wolschendorf und Wiesbauer
Schweres Gerät: Der 1000-Tonnen-Raupenkran von Wiesbauer beim Brückeneinsatz in Wendlingen an der Bahnlinie Stuttgart – Ulm. Foto: Holm Wolschendorf und Wiesbauer

Bietigheim-Bissingen. Egal, ob Teile oder Maschinen besonders schwer, groß, breit oder lang sind – Wiesbauer versetzt und transportiert alle sperrigen und extrem schweren Komponenten wie Brückenteile, Silos und Container, aber auch Transformatoren, Baumaschinen oder auch Teile für Windkraftanlagen. Keine Aufgabe erscheint dem Unternehmen aus Bietigheim-Bissingen zu schwer zu sein. „Unmögliches machen wir sofort, Wunder dauern einen Tag“, sagt Thomas Wiesbauer, Geschäftsführer der Wiesbauer GmbH & Co. KG. Dies hat sich vor einigen Monaten im Mai gezeigt, als Wiesbauer an der ICE-Strecke Stuttgart–Ulm für die Deutsche Bahn in Wendlingen eine 50 Meter lange und 820 Tonnen schwere Stahlbrücke einhob beziehungsweise verschob. Im Zentrum dieser großen Aktion: ein 1000-Tonnen-Raupenkran und der 24 Achslinier von Cometto-SPMT/MSPE-Selbstfahrern. Und in Affalterbach-Burgstetten war im vergangenen Jahr beim Einheben der neuen Eisenbahnbrücke ebenfalls ein 1000-Tonnen-Kran des Bietigheimer Traditionsbetriebs im Einsatz.

Die Wiesbauer GmbH & Co. KG blickt mittlerweile auf eine über 60-jährige Erfolgsgeschichte zurück und baut seine Marktposition durch Innovationen und Investitionen in modernste Hebesysteme ständig weiter aus. Wiesbauer zählt heute in Deutschland zu den führenden Komplettanbietern im Bereich Schwerlastlogistik – mit mehr als 2000 Kunden jährlich, vor allem aus der Bauindustrie und dem Handwerk. Das Hauptgeschäftsfeld Krandienstleistungen wird durch bundesweite Schwerlasttransporte und Industriemontagen ergänzt. Wiesbauer verfügt über 85 Kranmodelle mit teilweise Hunderten Konfigurationsmöglichkeiten: Mobilkrane, Raupenkrane, Faltkrane, Lade-, Alu- und Minikrane, Industriekrane oder sogenannte Pick & Carry-Krane. Ergänzt wird der Maschinen- und Fuhrpark von Transportfahrzeugen und Staplern aller Art.

In der Firmenzentrale in Bietigheim-Bissingen befindet sich die Verwaltung, in der alle Fäden zusammenlaufen. Hier arbeiten die meisten der mittlerweile 180 Mitarbeiter. Mit weiteren sechs Niederlassungen in Baden-Württemberg ist Wiesbauer die erste Adresse, wenn es um Kranarbeiten, Schwerlastlogistik und Montagen insbesondere im näheren Umfeld geht. Hierzu gehört seit 1983 auch die Niederlassung in Neckarsulm. Voraussichtlich Anfang nächstes Jahr stellt Wiesbauer dort den Neubau fertig. Die Niederlassung in Leinfelden-Echterdingen deckt den Großraum Stuttgart ab und die kleine Niederlassung in Schwaikheim den Rems-Murr-Kreis. Der nördlichste Standort ist die Wiesbauer GmbH in Plankstadt, die für die Regionen Heidelberg, Mannheim und Karlsruhe zuständig ist. Doch das Unternehmen expandiert weiter: Anfang September sind zwei weitere Standorte im Heilbronner Raum hinzugekommen: Bretzfeld-Schwabbach und Bad Rappenau. Wiesbauer übernimmt die Kranabteilung des Abschlepp- und Bergediensts Florian Herbold e.K., welcher jedoch weiterhin existieren wird. Lediglich dessen Krane gehen in den Fuhrpark des Bietigheimer Unternehmens über. In „partnerschaftlicher Zusammenarbeit wird ein kundenorientierter Einsatz der jeweiligen Kernkompetenzen angestrebt“, so Wiesbauer. Durch die geografische Expansion werden kürzere Anfahrtswege für die Kunden ermöglicht.

„Unser Ziel ist es, unseren Kunden – egal ob klein oder groß – auch in Zukunft die gewohnte Wiesbauer-Qualität in allen Bereichen zu liefern“, betont der Geschäftsführer, der auch Präsident der IHK-Bezirkskammer Ludwigsburg ist. Das Familienunternehmen blicke sehr positiv nach vorne. „Wir sind, verglichen mit anderen Branchen, mit einem blauen Auge durch die Coronapandemie gekommen“, so Wiesbauer. „Wir verzeichneten glücklicherweise keine Entlassungen, sondern versuchen unser Team kontinuierlich weiter auszubauen, um am Markt unser Know-how erfolgreich einsetzen zu können.“ Der Umsatz schrumpfte im vergangenen Jahr zwar in der ein oder anderen Abteilung um ein paar wenige Prozent. Doch das ist Geschichte. „Durch das Umsatzplus in diesem Jahr kommen wir wieder auf unser Vor-Pandemie-Niveau“, betont Marketing-Leiter Marius Melzow, der im September den neuen Bereich Alukrane als Business Unit Manager übernehmen wird. Denn diese Sparte kam mit dem Einstieg der bereits vierten Generation ins Familienunternehmen hinzu: Die Vermietung von leichten, kompakten Alukranen, welche speziell für den Einsatz im Handwerk mit vergleichsweise geringen Gewichten von 500 bis 1500 Kilo konzipiert sind. Diese können von Unternehmen und Privatpersonen ohne Bediener angemietet und selbst per Fernbedienung gesteuert werden. „Nach einer kurzen Einweisung kann der Kunde das Gerät mitnehmen und dann selbst bedienen, ähnlich wie bei Hubbühnen“, sagt Melzow. Durch die geringen Achslasten sind auch kurzfristigere Aufträge möglich, da anders als bei größeren Kränen keine Einzelfahrgenehmigung beantragt werden muss. „Zudem passen die Geräte eher mal in einen Hinterhof, so dass auch eine teure Straßensperrung mit Beschilderung entfällt.“ Die ersten sechs Alukrane hat Wiesbauer 2018 und 2019 angeschafft, in diesem Jahr sechs weitere.