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Schulumzug
Mammutprojekt Schulumzug in Freiberg in drei Etappen

Für den Umzug der Schulverwaltung, der zwischen den Oster- und Pfingstferien erfolgt, werden jetzt schon Kartons gepackt. Da wartet noch viel Arbeit auf Schulleiter René Coels und sein Kollegium. Foto: Andreas Becker
Für den Umzug der Schulverwaltung, der zwischen den Oster- und Pfingstferien erfolgt, werden jetzt schon Kartons gepackt. Da wartet noch viel Arbeit auf Schulleiter René Coels und sein Kollegium. Foto: Andreas Becker
Wenn im September das Schuljahr 2022/23 startet, werden die rund 1500 Kinder und Jugendlichen der Freiberger Oscar-Paret-Schule (OPS) im neuen Gebäude unterrichtet. Bis dahin haben aber nicht nur die Handwerker noch ordentlich zu tun. Verwaltung und Lehrkräfte müssen den Umzug stemmen und befinden sich bereits in der heißen Phase der Vorbereitungen.

Freiberg. „Der Umzug einer Schule ist mit dem eines privaten Haushalts nicht zu vergleichen“, sagt René Coels. Der Schulleiter der OPS weiß, von was er spricht. Schließlich hat er den Planungsprozess für den Umzug bereits vor zwei Jahren gestartet. „Wir mussten erstmal eruieren, ob es aus eigener Kraft zu schaffen ist und wann“, erinnert er sich. Schließlich mache es keinen Sinn, zu einer Zeit umzuziehen, wenn die Abschlussprüfungen stattfinden. Am Ende der Überlegungen stand fest, dass es drei Etappen benötigen wird, bis alles am neuen Ort ist.

Gleich in der ersten Etappe zwischen den Oster- und den Pfingstferien geht es um einen ganz sensiblen Bereich – die IT. In Absprache mit den zuständigen Firmen wird dann der hauseigene Server umziehen. Gleichzeitig werden im neuen Schulgebäude Router und Wlan installiert. Laut Coels ist der Stichtag dafür der 31. Mai. „Dann werden wir in der alten OPS abstöpseln und am gleichen Tag im neuen Gebäude auf „On“ gehen“, sagt er. Das muss klappen, denn die Schulleitung muss täglich erreichbar sein – auch digital. Im alten Schulgebäude wird dann nicht einmal mehr ein Drucker funktionieren. Dafür muss an der neuen Stätte das komplette Netzwerk aufgebaut werden. Auch die 100 neuen digitalen Tafeln müssen darin eingebunden werden. Weil die alte OPS dann offline sein wird, muss mit der IT auch die Schulverwaltung umziehen, zu der neben den drei Schulleitungen (Gymnasium, Realschule, Gemeinschaftsschule) auch das Sekretariat, die Schulsozialarbeit und der Hausmeister gehören. „Dafür wird jetzt schon gepackt“, sagt Coels.

Weder Lehrer noch Schüler müssen Kartons schleppen

In der zweiten Phase – vom 1. bis zum 24. Juni – erfolgt der Umzug derjenigen Fachschaften, die vorwiegend auf Papiermaterial zurückgreifen und ihren Unterricht nur im geringen Umfang auf digitale Elemente stützen. Dabei handelt es sich um Fächer wie Deutsch, Geschichte, Gemeinschaftskunde, Religionslehre, Ethik und Fremdsprachen. Schulbücher, Arbeitshefte, Lexika, Noten – all dies wird vorwiegend in den Pfingstferien ins neue Gebäude transportiert. Auch das Lehrerzimmer wird dann umziehen und ist ab 20. Juni komplett nur noch in der neuen Schule anzutreffen. „Die Lehrkräfte werden ab da über den Hof in die alte OPS zum Unterricht gehen“, sagt René Coels.

Vom 27. Juni bis zum 28. Juli findet Etappe drei statt. In dieser Zeit werden die weiteren Fachbereiche umgezogen, in denen das Transportgut weitaus sperriger ist. Dazu gehört neben den Sammlungen der Fächer Physik und Chemie auch die Erdkundesammlung mit ihren riesigen Karten. Nicht zu vergessen auch der Safe, der Brennofen und der Flügel.

Freilich müssen weder die Lehrer noch die Schüler die unzähligen Kartons und Materialien schleppen. Damit wird die Stadtverwaltung ein Umzugsunternehmen beauftragen. Das Schulpersonal sorgt dagegen dafür, dass alle Kartons mit Etiketten beklebt werden, und dass an der neuen Wirkungsstätte alles an seinen richtigen Platz kommt. Dort werden Lehrkräfte alles in Empfang nehmen, und auf die vorgesehenen Räume verteilen. Spezialisten sind derweil gefragt, wenn es um die Naturwissenschaften geht. Schließlich gibt es dort Gefahrstoffe wie radioaktive Präparate. „Da werden wir beim Transport und beim Einräumen von einer Fachfirma unterstützt“, sagt Schulleiter Coels.

Zu Beginn der Sommerferien soll alles an Ort und Stelle sein

Die Anspannung in der OPS ist groß. „Wir haben den allergrößten Respekt vor dieser Aufgabe“, gibt Coels zu. Kein Wunder, schließlich müssen während des monatelangen Prozesses Unterricht, Prüfungen und Notenkonvente stattfinden. Da wird bei der einen oder anderen Lehrkraft Kreativität gefragt sein. Zudem wurde darauf geachtet, zum Beispiel die Elektrizitätslehre im ersten Halbjahr zu unterrichten, damit die Gerätschaften ruhigen Gewissens umgezogen werden können. Gleichzeitig lässt es sich nicht vermeiden, den EDV-Unterricht im Juni und Juli nur noch theoretisch stattfinden zu lassen.

Zu Beginn der Sommerferien – der letzte Schultag ist der 27. Juli – soll alles im neuen Schulgebäude an seinem Ort sein. „Dann wollen wir fertig sein – darauf haben wir unser Hauptaugenmerk gelegt“, so Coels.