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Konzert
Mini-Festival feiert Lebensgefühl

Beat im Doppelpack: The Lords (links) feiern ihren Abschied von der Bühne, in Ludwigsburg ist Rolf Iseler (rechts) mit The Beat-Union dabei. Fotos: Tobias Prümm, Benjamin Stollenberg
Beat im Doppelpack: The Lords (links) feiern ihren Abschied von der Bühne, in Ludwigsburg ist Rolf Iseler (rechts) mit The Beat-Union dabei. Foto: Tobias Prümm, Benjamin Stollenberg
2017: Zum 70. feiert Ise natürlich im Scala, natürlich mit vielen Freunden, und natürlich standesgemäß mit The-Beat-Union und dem Bass in der Hand. Archivfoto: Stollenberg
2017: Zum 70. feiert Ise natürlich im Scala, natürlich mit vielen Freunden, und natürlich standesgemäß mit The-Beat-Union und dem Bass in der Hand. Foto: Stollenberg
The Lords nehmen am 31. Januar 2020 im Scala nach sechs Jahrzehnten Abschied und The Beat-Union sind mit dabei

Ludwigsburg. Wenn am letzten Januar-Abend 2020 das Bühnenlicht im Scala angeschaltet wird, ist nicht weniger als das Ende einer langen Ära zu erleben. The Lords, eine der berühmtesten deutschen Beat-Bands der ersten Jahre, präsentieren sich auf ihrer Abschiedstournee ein letztes Mal ihrer beachtlichen Fangemeinde. „Poor Boy“ war einer der großen Hits der Berliner, wie sich Rolf Iseler, Bassist der Ludwigsburger Band The Beat-Union, schmunzelnd erinnert. „Das lief wirklich überall.“ Jeder kannte damals den leichten Sommer-Hit, jeder sang die einfachen Zeilen mit, es gab choreographierte Fernsehauftritte der Band, all das – auch wenn der etwas radebrechte englische Text und dessen Aussprache manch einen amüsierte. Iselers Mannen werden am 31. Januar nun mit in den Ring steigen und mehr als nur eine lokale Vorband sein, sondern den Abend als „Special Guest“ zu einem Mini-Festival machen.

Die Ludwigsburger Musiker hoffen auf Jam-Session am Schluss

Mit seiner früheren Band The Shatters hat Iseler vor Jahrzehnten schon öfter auf derselben Bühne gestanden wie The Lords. Zwar gibt es keine enge persönliche Verbindung, das wäre übertrieben, aber man kennt und schätzt sich. So werden The Beat Union etwa eine bis eineinhalb Stunden spielen, dann sind die Lords mit einer wahrscheinlich ähnlichen Set-Dauer dran. Vielleicht, hofft Rolf Iseler, sind Leo Lietz (Gitarre und Gesang), Bernd Zamulo (Bass und Gesang), Jupp Bauer (Gitarre und Gesang) und Philippe Seminara (Schlagzeug) ja im Anschluss an ihr eigenes Set noch für eine kleine Jam-Session zu haben. Das Angebot von Ludwigsburger Seite jedenfalls steht. „Wir freuen uns total darauf!“

Wie das oft so ist im Laufe der Jahrzehnte, sind von der ursprünglichen Besetzung bei den Lords schon einige Gründungsmitglieder nicht mehr dabei. Auch der damalige Sänger Ulli Günther (genannt „Lord Ulli“) – er starb bereits 1999. Dennoch sind sie als eine der ältesten Rockbands Deutschlands, möglicherweise sogar weltweit, wie hier und da zu lesen ist, auf den Bühnen der Republik unterwegs. Zumal auch die aktuelle Besetzung schon seit langer Zeit zusammen spielt. Eigene Hits und Coversongs aus der damaligen Blütezeit werden sie im Gepäck haben, Dauerbrenner wie „Shakin‘ All Over“, „Greensleeves“, „Gloryland“ oder „Fire“, die sich teilweise auch schon auf den zahlreichen Alben befanden, von denen das letzte – „Now More Than Ever!“ – erst 2015 erschienen ist.

Vom Aufhören spricht Rolf Iseler noch lange nicht, zu häufig gibt es noch gute Gründe, die Bühne zu betreten, um mit The Beat-Union das Erbe der Shatters fortzuführen und zu pflegen. Wenn neben Rolf Iseler am Bass Manfred Bode (Keyboards, Gesang), Volker Dörfler (Gitarre, Gesang), Jörg Fröscher (Gesang) und Karl-Heinz Großhans (Gitarre, Gesang) und Ulli Stotz (Schlagzeug)auftreten, ist die Bude meist voll. Darauf hofft der Bassist und Sänger auch Ende Januar. „Es ist ein schönes Event für Leute, die damals, Ende der 60er, Anfang der 70er auf Konzerte gegangen sind“, so Iseler. Bei bekannteren Songs würden im Publikum gleich fünfzig Leute mitsingen, und genau wegen dieser Stimmung mache er so gerne mit bei diesen Oldie-Konzerten, so Rolf Iseler. „Damit ist ja für so viele ein Lebensgefühl verbunden, Erinnerungen an die Jugend, vielleicht auch an die erste Liebe.“ Aus dieser Zeit gebe es außer eben den Lords nicht mehr viele Gruppen, die dieses Gefühl einen ganzen musikalischen Abend lang zurückholen könnten – und auch dies wird nun bald vorbei sein.

Info: Das Konzert von The Lords und The Beat Union findet am Freitag, 31. Januar, um 20 Uhr im Scala statt. Weitere Infos unter www.scala.live. Karten gibt es unter anderem beim LKZ-Ticketservice (Körnerstraße 14-18, Ludwigsburg) und in der NEB-Geschäftsstelle (Bahnhofstraße 8a, Besigheim).