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Tonnentausch
Rohstoffmangel wirkt sich auf blaue Glasboxen aus

Zankapfel: Der Streit um die blaue Glasbox droht zu eskalieren. Archivfoto:Andrea würth
Zankapfel: Der Streit um die blaue Glasbox droht zu eskalieren. Foto: Andrea würth
Insgesamt 168000 gelbe Tonnen und 145500 Glasboxen sollen bis Weihnachten im Zuge der Umstellung des Abfallsystems im Kreis Ludwigsburg ausgetauscht werden. Allerdings kommt es wegen eines Produktionsausfalls bei den Glasboxen zu einer Verzögerung. Sie sollen den Haushalten dennoch bis Jahresende zur Verfügung stehen, sagt Abfallchef Tilman Hepperle.

Kreis Ludwigsburg. Seit Ende September liefern die Firmen Prezero und Kurz die neuen Mülltonnen aus, welche ab 1. Januar die grüne Tonne „Rund“ ersetzen: gelbe Tonnen für die Mehrwegverpackungen des Dualen Systems (Grüner Punkt) und blaue Boxen für Altglas. Doch: Auch wenn Martin Breitenberger, Prokurist der Firma Kurz in Benningen, Ende Oktober noch betonte, dass er zuversichtlich sei, dass bis Mitte Dezember alle Behälter bei den Kunden stehen, knirscht Sand im Getriebe. So wurden beispielsweise diese Woche die grünen Tonnen für „Flach“ und „Rund“ in manchen Ludwigsburger Stadtgebieten bereits geleert, doch die neuen Behälter stehen dort noch nicht bereit. Wohin also mit dem Müll? Denn: Die grüne Tonne „Rund“ wird zu Beginn des neuen Jahres abgeholt und sollte bis dahin nicht mehr befüllt werden.

In der jüngsten Sitzung des Aufsichtsrats der Abfallverwertungsgesellschaft des Landkreises Ludwigsburg (AVL) am Donnerstagnachmittag lieferte Geschäftsführer Tilman Hepperle zumindest hinsichtlich der Glasboxen einen Grund, warum dort Lieferschwierigkeiten unvermeidbar sind. „Bei der Herstellung der Glasboxen kam es zu einem Produktionsausfall“, berichtete er den Mitgliedern des Gremiums. Der Grund dafür seien fehlende Rohstoffe gewesen. An diesem Mittwoch sei die Produktion jedoch wieder angelaufen. Allerdings könne man bei den mit der Auslieferung beauftragten Unternehmen Prezero und Kurz gegenwärtig noch nicht absehen, wie sich die Produktionsverzögerung auswirken wird. Nach ihrer Herstellung müssten die Glasboxen erst nach Ludwigsburg geliefert und dann an die noch unversorgten Haushalte verteilt werden. „Die Firma Prezero geht davon aus, dass die Verteilung der Glasboxen noch vor dem Jahreswechsel abgeschlossen sein wird“, sagte Hepperle. Sollte das nicht der Fall sein, würde man die Bürger informieren. Hepperle betonte, dass von den Auslieferungsproblemen ausschließlich die blauen Glasboxen betroffen seien. „Bei den anderen Tonnen ist alles planmäßig verlaufen, so wie es die Firmen eingetaktet haben“, sagte der AVL-Geschäftsführer.

Tilman Hepperle lieferte gleichzeitig einen Erklärungsversuch für die logistische Vorgehensweise der Firmen Prezero und Kurz ab: Wenn Bürger beispielsweise beobachten würden, dass die Nachbarschaft bereits mit der gelben Tonne und der blauen Glasbox beliefert worden sei, dann habe das schon seinen Grund, der in der Logistik zu suchen sei. „Das hat dann nichts zu bedeuten“, so Hepperle. Die Behälter würden nach einem bestimmten Plan verteilt.

Auf einen Hinweis aus dem Gremium, man könne die Behälter doch auch erst im Januar komplett einmal austauschen, folgte die Antwort, dass dies aus logistischen Gründen nicht möglich sei. Wichtig sei es, erst die Grundversorgung zu gewährleisten und dann die Nachjustierung vorzunehmen.

Auf Nachfrage unserer Zeitung nach der Auslieferung der fehlenden Tonnen verwies die Firma Kurz auf die Firma Prezero. Diese teilte am Donnerstag mit, an diesem Tag keine Antwort mehr liefern zu können.