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Betreuung
Stadt hat zu wenig Plätze in den Kindergärten

In den Kindergärten der Stadt Bietigheim-Bissingen geht es in diesem Jahr eng zu.Archivfoto: Alfred Drossel
In den Kindergärten der Stadt Bietigheim-Bissingen geht es in diesem Jahr eng zu. Foto: Alfred Drossel
In den vergangenen Jahren kam die Stadt noch so über die Runden und konnte den meisten Kindern über drei Jahren einen Betreuungsplatz in einem ihrer Kindergärten anbieten. In diesem Jahr ist die Vergabe der Plätze besonders schwierig, denn die Nachfrage ist gestiegen. Die Stadt hofft jetzt auf Tagesmütter – doch das ist nicht so einfach.

Bietigheim-Bissingen. Die Stadt hat rund 1600 Kindergartenplätze im Angebot, allerdings sind diese weitgehend vergeben. Wo noch etwas frei ist, werden die Kinder auf der Warteliste berücksichtigt. Doch ebenso stetig wie die Einwohnerzahl steigt, geht auch die Nachfrage nach Betreuungsplätzen nach oben. Das geht aus dem Bericht zu den Belegungszahlen hervor, der dem Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung vorgelegt wurde.

Kinder über drei Jahren haben einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Da auch in diesem Bereich die Anmeldezahl nach oben ging, wird das Geschäft mit dem Verteilen auf die einzelnen Einrichtungen immer schwieriger. Das Gleiche gilt für die Ganztagesbetreuung, hier übersteigt die Nachfrage in Bietigheim-Bissingen ebenfalls das Angebot.

Die Betreuung ist weitgehend auf Kante genäht. Zum Stichtag 1. März wurden 1375 Plätze benötigt, im Angebot waren 1397 Ü3-Kindergartenplätze. Das ist eine Versorgungsquote von über 101 Prozent. Zum 1. März 2020 ist die Ausgangslage anders, den dann benötigten 1431 Plätzen stehen 1417 gegenüber.

Stadt baut neue Kindergärten

Noch schlechter sieht es bei der Betreuung unter Dreijährigen aus. In der Regel gegen die Kommunen von einem Versorgungsgrad von 36 Prozent aus, ein Rechtsanspruch besteht nicht. In diesem Jahr gab es 463 Anfragen, tatsächlich vorhanden sind allerdings nur 389 Plätze. Im nächsten Jahr wird es noch schlimmer. Zum 1. März 2020 müssten 469 Plätze zur Verfügung gestellt werden – vorhanden sind nur 381. Das bedeutet, dass knapp 90 Plätze für Kinder unter drei Jahren fehlen.

Die Kindergartenverwaltung weist daher auf die Tagespflege hin, sowohl für die unter als auch für die über Dreijährigen. Das sind ausgebildete Tagesmütter, die meist in Privaträumen die Kinder betreuen. Die Tagespflege wird gleichrangig mit den städtischen oder kirchlichen Kindergärten angeboten. Doch wie aus dem Bericht hervorgeht, sehen viele Eltern die Tagesmütter nicht als „gleichrangige Betreuungsform“. Aber auch in diesem Bereich herrschen Engpässe.

Daher muss die Stadt Bietigheim-Bissingen ihre Kapazitäten erhöhen. Bereits im Frühjahr 2020 wird die Kita Leintal um eine Krippengruppe erweitert. Das wird möglich, weil in einem angrenzenden Gebäude Räume frei werden.

Außerdem soll in der Gerokstraße eine neue Kita gebaut werden mit vier Gruppen. Der Kindergarten in Metterzimmern bekommt weitere zwei Gruppen ebenso wie wie die Kita in der Breslauer Straße. Und in der Gustav-Rau-Straße wird ein neuer Kindergarten mit vier Gruppen auf dem Dach eines Supermarktes gebaut. Noch Zukunftsmusik ist der neue Kindergarten auf dem Lothar-Späth-Carré, denn hier wurde noch nicht einmal mit der Bebauung des Areals begonnen.