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Gastronomie
Start mit Mut und Zuversicht: Vier junge Frauen eröffnen neue Gastro-Betriebe in Besigheim

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Die Gastronomie ist eines der Sorgenkinder in der Coronakrise. Viele Betriebe fürchten, den Lockdown nicht zu überstehen. Und dennoch haben in Besigheim vier junge Frauen jetzt den Mut, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen und neue Gastronomiebetriebe zu eröffnen: Janine Heß den „Weinraum“ am Kelterplatz, Karin und Regina Gaubatz das „Fräulein K“ in der Hauptstraße und Anna-Maria Krahl das Café „Misch-Masch“ im früheren Kelterstüble.

Besigheim. Bürgermeister Steffen Bühler bewundert den Mut der vier Frauen, in dieser Zeit den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen und damit auch ein Stück weit der Krise zu trotzen. Er sieht die Neugründungen auch als ein Zeichen dafür, dass Besigheim eine erste Adresse für die Gastronomie ist.

Die 36-jährige gelernte Grafikdesignerin Janine Heß hatte bereits im Sommer 2020 die Räumlichkeiten eines früheren Feinkostgeschäftes am Kelterplatz gemietet. „Ich habe mir damals gesagt, jetzt oder nie. Jetzt gibt es kein Zurück mehr“, erklärt sie. Wein, das ist ihr Thema. Damit hat sie sich in der Stadt schon einen Namen gemacht: Sie ist Veranstalterin des „Weinfluss“ am Enzufer. Janine Heß ist mit Wengertern und Weinerzeugern gut vernetzt. In ihrem „Weinraum“ will sie nun regionale und überregionale Weine anbieten. Um die 60 verschiedene Sorten stehen in den Regalen. Doch wegen der Coronavorschriften läuft es derzeit nicht so wie geplant. Im Moment ist es eine Vinothek. Später soll es eine Weinbar mit Vinothek und Events werden. Dazu gibt es Sitzgelegenheiten im Raum und vor dem Haus mit Blick auf den Kelterplatz. Der Weingenuss soll dabei im Vordergrund stehen. Das sei das Markenzeichen Besigheims.

Janine Heß, die aus Nordheim stammt, ist es wichtig, die Vielfalt der Weine herauszustellen. Deshalb möchte sie Weinerzeuger zu besonderen Events einladen. Den „Weinfluss“ will sie als ihr Herzensprojekt weiterführen. Dabei räumt sie ein, dass sie sich in den Platz an der Enz mit Blick zur Altstadt verliebt habe. Die Jungunternehmerin will sich durch Corona nicht entmutigen lassen. „Ich verzichte auf meinen Urlaub und kremple meine Ärmel hoch“, sagt sie.

Einen Neuanfang wagen auch die 35 Jahre alten Zwillingsschwestern Karin und Regina Gaubatz mit ihrem Lokal „Fräulein K“ in der Hauptstraße. Dort, wo früher ein Italiener Pizza und Pasta angeboten hat, gibt es jetzt ein Frühstückscafé.Einen Neuanfang wagen auch die 35 Jahre alten Zwillingsschwestern Karin und Regina Gaubatz mit ihrem Lokal „Fräulein K“ in der Hauptstraße. Dort, wo früher ein Italiener Pizza und Pasta angeboten hat, gibt es jetzt ein Frühstückscafé und Tagesgerichte. Abends sollen hin und wieder Events stattfinden.

Sie lassen sich von der Pandemie nicht entmutigen

Die beiden Frauen, die aus Mosbach stammen, sind verheiratet und haben jeweils ein Kind. „Bei uns steht die Familie dahinter“, sagen sie. Unterstützung für den nicht einfachen Start in der Pandemie kommt auch von anderer Stelle: Ihr Vermieter sei ihnen in der schwierigen Zeit entgegengekommen. Insgesamt bietet das Lokal, das später eine Außenbewirtschaftung haben wird, Platz für rund 50 Gäste. In der Küche ist Regina Gaubatz zuständig, eine gelernte Köchin. Ihre Schwester Karin, die bisher als Versicherungsangestellte gearbeitet hat, ist im Service. Dabei sollen später noch Mitarbeiterinnen helfen. Die beiden Jungunternehmerinnen erwarten ein gemischtes Publikum und sie freuen sich, wenn im Frühjahr und Sommer wieder die Touristen durch die Stadt schlendern und im „Fräulein K“ einkehren.

Kein Neuling in der Gastronomiebranche ist die 37-jährige Anna-Maria Krahl. Die gebürtige Rheinländerin, die seit 15 Jahren im Schwabenland lebt, hat schon in Frank Lands „Marktwirtschaft“ und im Bönnigheimer „Adler“ von Andreas Müller gearbeitet. Sie zeigt sich zuversichtlich, dass es bald aufwärtsgeht. Ihr Team ist noch nicht komplett. Da sie selbst in der Küche stehen wird, braucht sie noch Servicepersonal. Doch der Betrieb des Cafés „Misch-Masch“ ist bereits angelaufen – mit dem Verkauf von Kuchen außer Haus. Und zwar so gut, dass sich Anna-Maria Krahl einen neuen, größeren Backofen kaufen musste. Vor allem ihre „Dalogha-Torte“ ist zum Renner geworden. „Das hätte ich nicht gedacht“, sagt sie. Die Nachfrage sei riesig.

Die Erfahrung aus der Coronakrise will sie auch danach nutzen und ihre Kuchen und Torten auch weiterhin an diejenigen verkaufen, die nicht einkehren möchten. Von Besigheim ist Anna-Maria Krahl begeistert: „Das ist ein guter Platz mit vielen netten Leuten.“