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Keine Einigung für Busfahrer
Streik: In Ludwigsburg, Bietigheim und im Strohgäu fahren am Dienstag keine Busse

Busse von Spillmann, WBG und LVL Jäger bleiben am Dienstag stehen. Archivfoto: Alfred Drossel
Busse von Spillmann, WBG und LVL Jäger bleiben am Dienstag stehen. Foto: Alfred Drossel
Nachdem in der der zweiten Runde der Tarifverhandlungen kein Ergebnis erreicht wurde, ruft Verdi am Dienstag landesweit zu Warnstreiks der Busfahrer auf. Im Kreis Ludwigsburg fallen Busse aus. Und nicht nur die: Auch die Strohgäubahn fährt nicht

Kreis Ludwigsburg. Wer in Ludwigsburg in diesen Tagen mit dem Bus unterwegs sein will, hat Pech. Denn die Busse von LVL Jäger werden bestreikt. Nach dem Streik am Freitag geht es nun weiter. Am Montag, 15. Mai, fallen laut LVL Jäger zwischen 15 und 18 Uhr alle Linien aus. Am Dienstag, 16. Mai, findet der Streik ganztägig statt. Davon betroffen seien alle Ludwigsburger Linien und nicht nur Ludwigsburg und alle Stadtteile, sondern auch Kornwestheim, Remseck, Asperg, Marbach, Waiblingen und Stuttgart-Stammheim.

Am Dienstag ganztägiger Streit bei Spillmann

Auch in Bietigheim-Bissingen bleiben die Busse stehen. Zwar nicht am Montag, aber am Dienstag ganztägig. Sämtliche Linien- und Schulbusfahrten von Spillmann entfallen am Dienstag. Vom Streik betroffen ist also nicht nur Bietigheim, sondern auch die Linien nach Tamm, Hoheneck, Sachsenheim oder Löchgau.

Auch die Strohgäubahn und die Busse der Württembergischen Bus-Gesellschaft (WBG) im Strohgäu sind nicht im Einsatz.

Verdi rechnet mit 800 Streikenden

Die Gewerkschaft Verdi rechnet mit über 800 Streikenden, zumeist Fahrerinnen und Fahrer, bei rund 25 Betrieben. „Wir bedauern, dass sich die Tarifrunde jetzt in die Pfingstferien zieht“, so Verdi-Verhandlungsführer Jan Bleckert. „Wir waren letzte Woche bereit, zu anständigen Bedingungen abzuschließen. Die Arbeitgeber leider nur in Ansätzen. Deshalb werden wir den Druck nun deutlich erhöhen. Angesichts explodierender Preise haben die Fahrerinnen und Fahrer keine Zeit und Geduld für langes Taktieren.“

Die Arbeitgeber wollen die Gehälter bei einer Laufzeit von 24 Monaten insgesamt nur um 8,5 Prozent erhöhen. Zusätzlich soll es eine Inflationsprämie von insgesamt 3.000 Euro geben. Die Tarifkommission von Verdi hatte dies als „unzureichend“ abgelehnt.

Fachkräftelücke im privaten Omnibusgewerbe groß

„Allein im privaten Omnibusgewerbe im Land fehlen bis 2030 mehrere Tausend Fahrerinnen und Fahrer. Glauben die Arbeitgeber im Ernst, mit Einstiegsgehältern von weit unter 3000 Euro im Monat bei gleichzeitig unattraktiven Arbeitszeiten, die Fachkräftelücke schließen zu können“, so Bleckert.

Verdi fordert eine Erhöhung des monatlichen Entgelts um mindestens 500 Euro sowie der Auszubildendenvergütungen von mindestens 250 Euro im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Friedenspflicht endete am 30. April. Eine dritte Verhandlungsrunde ist für den 20. Mai verabredet.