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Haushalt
Über halbe Million für Brandschutz

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Sowohl das Urmenschmuseum als auch das ehemalige Kaufhaus Gross müssen für den Brandschutz ertüchtigt werden. Fotos: Ramona Theiss
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Umfangreiche Maßnahmen im Urmenschmuseum und im Gebäude Ludwigsburger Straße 2 – Idee einer Fluchttreppe

Steinheim. 300 000 Euro für das Urmenschmuseum und 280 000 Euro für das ehemalige Kaufhaus Gross in der Ludwigsburger Straße 2 – die Notwendigkeit, aus einem Aufenthaltsbereich zwei Rettungswege ins Freie nachzuweisen, führt immer wieder zu Konflikten und zieht auch in Steinheim hohe Kosten, besonders in denkmalgeschützten Gebäuden, nach sich. Im Haushalt 2018 sind die Brandschutzmaßnahmen eingeplant.

Das Urmenschmuseum ist seit mehr als 50 Jahren im ehemaligen Schulhaus aus dem Jahr 1882 beheimatet. Wegen seines altertümlichen Zustands wurde 2008 im Gemeinderat laut über eine Schließung nachgedacht, die aber dann doch verhindert wurde. Stattdessen wurde 2014 das Erdgeschoss renoviert und die Ausstellung hier auf den neuesten Stand gebracht – sowohl historisch als auch technisch. 2015 wurde eine neue Konzeption für die Modernisierung des ersten Obergeschosses erstellt, doch dann bereitete der Brandschutz allen Träumen zunächst ein Ende. Das Problem war vor allem der zweite, derzeit nicht vorhandene Rettungsweg.

Das Treppenhaus ist für die Mieter der Wohnungen im zweiten Obergeschoss der erste Rettungsweg. Dieser ist aber eingeschränkt, da sich im Treppenhaus eine Garderobe und ein Elektroverteiler befinden, die den Rettungsweg verengen. Die Stadt möchte aber beide Wohnungen im zweiten Obergeschoss nutzen, der zweite Rettungsweg wird deshalb notwendig. Eine Wohnung umfasst rund 50 Quadratmeter und ist langfristig vermietet, die zweite, mit knapp 100 Quadratmeter größere Wohnung steht derzeit leer. Diese soll aber als Notfallunterbringung ausgebaut werden. „Wenn zum Beispiel eine Familie durch einen Brand oder einen Wasserschaden obdachlos wird, soll diese Wohnung bezogen werden können“, erklärt Bauamtsleiter Frank Fussenegger auf Nachfrage. Derzeit ist die Idee, eine Fluchttreppe aus den Wohnungen an der Fassade zu schaffen, die gleichzeitig als Zugang zu den Wohnungen dienen kann – bisher müssen die Mieter durchs Treppenhaus im Museum. Die Fluchttreppe würde auch als Rettungsweg aus dem ersten Obergeschoss des Museums dienen. Aus dem Erdgeschoss ist der zweite Rettungsweg kein Problem, er führt durch die Fenster. Zudem müssten einige Einbauten, die den Brandschutz verschlechtern, wieder entfernt werden, zum Beispiel die Garderobe und der Elektroverteilerkasten im Treppenhaus. „Alle Maßnahmen müssen aber erst noch genau geplant werden, wir befinden uns noch ganz am Anfang. Die 300 000 Euro sind noch eine Kostenannahme“, so Fussenegger. Erst danach kann an weitere Modernisierungsmaßnahmen gedacht werden.

Konkreter sind die Maßnahmen im ehemaligen Kaufhaus Gross. Hier wurde der Bauantrag für den Brandschutz bereits genehmigt, der auch durch den Einzug des Steinheimer Lädles notwendig wurde. Es müssen die Fluchtwege gekennzeichnet, eine Sicherheitsbeleuchtung installiert und Brandschutztüren eingebaut werden. Die Luftschächte und Decken sollen für den Brandschutz ertüchtigt werden. Auch die Geschosse müssen voneinander abgetrennt werden. Zudem sollten die Lüftungsanlage und alle Elektroinstallationen überprüft werden. Im Gebäude müssen Rauchmelder installiert werden. Der zweite Rettungsweg wird hier über die Fenster und Leitern sichergestellt.