Markgröningen. Ein Bagger ist an der Turn- und Festhalle im Markgröninger Ortsteil Unterriexingen vorgefahren, auf der Wiese liegen Schaufeln. Arbeiter haben Bauzäune aufgestellt, der Parkplatz vor der Halle ist leergeräumt. Für diese Woche erwartet der Markgröninger Stadtbaumeister Klaus Schütze die Genehmigung für ein Projekt, das mit rund 1,32 Millionen Euro zu Buche schlagen wird: den Bau einer Interimskita. Schütze will das Vorhaben noch in diesem Jahr über die Bühne bringen. Angedacht ist eine eingeschossige Anlage in Containerbauweise, die die Stadt zunächst für vier Jahre mietet und in der vier Gruppen Platz haben.
Dazu kommt ein neuer Parkplatz, der aber wohl erst im ersten Quartal des kommenden Jahres angelegt werden kann. „Somit ist damit zu rechnen, dass die Interimskita etwa drei oder vier Monate vor dem zusätzlichen Parkplatz eröffnet wird“, sagte Schütze jetzt im Gemeinderat.
Das Ausweichquartier vor der Turn- und Festhalle wird nötig, weil die Stadt in der Nachbarschaft am Nonnenpfad die alte Kita abreißen und eine neue Einrichtung für sechs Gruppen entstehen lassen will. Die Kosten: rund 7,6 Millionen Euro.
Mit Freude hat Schütze darüber hinaus aufgenommen, dass die Stadt für die Unterriexinger Interimskita wohl weniger investieren muss, als zunächst geplant. Nach einer europaweiten Ausschreibung, an der sich fünf Firmen beteiligt hatten, liegt sie nun deutlich unter der bisherigen Annahme von fast 1,5 Millionen Euro. Den Zuschlag für das Projekt an der Jahnstraße bekommt nach dem Willen des Markgröninger Gemeinderats eine Firma aus dem westfälischen Geseke.
Allerdings wird das Vorhaben anscheinend nicht ohne Einschränkungen für den Betrieb der Turn- und Festhalle über die Bühne gehen, wie der Stadtbaumeister einräumt. Da der neue Parkplatz erst später fertig wird, muss die Besucherzahl für die Halle reduziert werden, so der Stadtbaumeister auf Nachfrage des Freien Wählers Hans Bader.
Im Vorfeld hatte die Stadt auch zwei weitere Standorte für die Interimskita unter die Lupe genommen: Den Bolzplatz an der Unterriexinger Grundschule, den die Kommune allerdings nicht für mehrere Jahre verlieren wollte, und ein Areal an der Industriestraße. Dort wären im Falle einer Umsetzung aber Mehrkosten entstanden.
Kindergartenplätze sind in Markgröningen und Unterriexingen seit langem Mangelware. Der Bürgermeister Rudolf Kürner rechnet fest damit, dass in der Kernstadt eine weitere Kita entstehen muss – voraussichtlich in einem neuen Baugebiet zwischen Benzberg und Grabenstraße. Allerdings werde die Kommune so ein Projekt nicht mehr in Eigenregie umsetzen, sondern auf Miet- und Betreibermodelle setzen (wir berichteten).
Der neu entstehende Campus im Unterriexinger Glemstal mit einer dann größeren Kita wird nach seiner Überzeugung „ein Highlight, das in die örtliche Geschichte eingehen wird“. Zunächst hofft aber nicht nur der SPD-Ratsherr Helmut Schäfer, dass der „sportliche Zeitplan“ für die Interimskita zu erfüllen ist.