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Weinpreis
Lemberger-Löwe als Gütesiegel

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Sie holten sich die Vaihinger Löwen: Albrecht Hauber von den Weingärtnern Stromberg Zabergäu, Alfred Heckel vom Weinkonvent Dürrenzimmern, Maike Bös und Felix Wachstetter (von links). Foto: Alfred Drossel
Rekordbeteiligung: 247 Weine bei der 25. Prämierung in Vaihingen angestellt – Vom Schloss in die Stadthalle zurück

Ludwigsburg. Löwenstarke Lemberger-Weine sind in Vaihingen wieder mit dem Wappentier der ehemaligen Kreisstadt dekoriert worden. 247 Weine aus 92 Betrieben wurden bei der 25. Prämierung Vaihinger Löwe angestellt – so viele wie noch nie. Die Trophäen des Vereins „Vaihinger Weinlöwen“ gingen nach Malsch, Brackenheim, Dürrenzimmern und Pfaffenhofen.

Der Vaihinger Löwe gilt als größte überregionale Lemberger-Prämierung mit deutschlandweiter Ausschreibung und hat sich als Qualitätssymbol sowohl bei Konsumenten und ambitionierten Weinfreunden als auch bei der Gastronomie und Erzeugern positioniert. Zwar wird der Lemberger vorwiegend in Württemberg angebaut, doch immer wieder sind bei der Prämierung auch badische Betriebe ganz vorne dabei; diesmal das Weingut Rüdiger Bös aus Malsch.

Der Löwensaal der Vaihinger Stadthalle machte bei der Verkostung seinem Namen alle Ehre. „Die siebenköpfige Jury hatte anstrengende Arbeit zu verrichten“, fand Martin Fischer (Gündelbach), der Sprecher des Vereins Vaihinger Weinlöwen, der das Amt vor sechs Jahren von seinem Vater Albrecht übernommen hat. Dem Verein gehören derzeit acht führende Weingüter und Kellereien aus der „Internationalen Stadt der Rebe und des Weins“ (so der 1987 verliehene Titel) an, die sich am Samstag in der Stadthalle mit über 100 Weinen präsentierten.

Entstanden ist die Lemberger-Prämierung aus der von Richard Hachenberger initiierten Vaihinger Weinmesse heraus. „Wir brauchen ein Alleinstellungsmerkmal“, war vor 25 Jahren die Idee. „Ich weiß noch gut, dass es Dorothee Essig war, die den Vorschlag in die Runde warf“, erinnert sich Charlotte Fischer. Ihr Mann Albrecht, Bernd Essig, Fritz Schneider und Andrea Zimmermann griffen die Idee damals auf. Nach den Anfängen in der Stadthalle zog man ins Jugenddorf auf den Kaltenstein um – und kam nach rund 20 Jahren wieder an den Ursprungsort zurück. „Das passt hier“, zog Martin Fischer am Samstag in Übereinstimmung mit dem Vaihinger OB Gerd Maisch eine erste Bilanz.

Überzeugt haben offenbar auch die angestellten Weine. „Die Qualität wird von Jahr zu Jahr besser“, fand der Weinhändler Carsten Posch im Interview mit Mara Walz. Die Sommelière Natalie Lumpp sprach von der „hochwertigsten deutschen Rotweinsorte“. Gerne werde sie auch in den kommenden Jahren in der Jury mitwirken.

Die ursprüngliche Angst vor der Größe des Raums erwies sich beim Ehrungsabend als unbegründet. Auch die Abkehr vom Sonntag – bereits zum zweiten Mal – war offensichtlich ein guter Schachzug. Wenn man dann noch zwei so charmante Repräsentantinnen wie die deutsche Weinprinzessin Mara Walz und die Vaihinger Weinprinzessin Carolin Klöckner aufbieten kann, kann nichts mehr schief laufen. Carolin zog Vergleiche mit der Oscar-Verleihung und gab Mara eine Vorlage: „Hoffentlich hab‘ ich den Zettel, auf dem die richtigen Weine stehen.“ Sie hatte ihn. Erstmals gab es vier Kategorien. Die gereiften Weine vom Jahrgang 2006 und älter sollten zum Jubiläum ein Podium erhalten. Es siegte ausgerechnet ein Tropfen mit dem Namen „Junges Schwaben“...