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80 Impfungen am Tag im Kreisimpfzentrum

Damit ab Freitag jeder den Weg ins Kreisimpfzentrum findet, stehen nun rund um Ludwigsburg Schilder. Foto: Ramona Theiss
Damit ab Freitag jeder den Weg ins Kreisimpfzentrum findet, stehen nun rund um Ludwigsburg Schilder. Foto: Ramona Theiss
Das Sozialministerium hält trotz knapper Termine an seiner Strategie fest, die Hälfte des Impfstoffes für die Zweitimpfungen zurückzuhalten.

Ludwigsburg. Nicht nur in Ludwigsburg ist es in den vergangenen Tagen zu Chaos bei der Impfterminvergabe gekommen. Überall im Land waren die wenigen Termine schnell vergriffen. „Unsere Zusage lautet: Jeder Impftermin, der ausgemacht wurde, kann eingehalten werden. Auch jede Zweitimpfung ist gesichert“, so Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne). Er reagiert damit auf die Probleme in Nordrhein-Westfalen und Bayern.

Wegen der Engpässe bei den Impfstoffherstellern Biontech und Pfizer müssen diese beiden Länder nun auf die Bremse treten. Das Land NRW hatte einen sofortigen Impfstopp in Krankenhäusern verhängt, die mit Biontech-Impfstoff versorgt werden. Grund seien Lieferprobleme, heißt es in einer E-Mail des Gesundheitsministeriums. Wegen der verzögerten Lieferung verschiebt Nordrhein-Westfalen auch den Start der Impfungen für über 80-Jährige, die zu Hause leben. Die 53Impfzentren im Land nehmen ihren Betrieb nun erst am 8. Februar auf – eine Woche später als bislang geplant. Wegen der Lieferengpässe sind auch zahlreiche Termine in Bayern wieder abgesagt worden.

Auch das baden-württembergische Gesundheitsministerium hatte zuletzt die Euphorie im Südwesten deutlich gebremst. Denn in den ersten beiden Wochen stehen in jedem der rund 50Kreisimpfzentren (KIZ) lediglich 585 Impfdosen pro Woche für eine Erstimpfung zur Verfügung. Jedes KIZ teilt die ihm zugeteilte Menge an Impfdosen auf: ein Teil für die Impfung im KIZ, ein Teil für die Impfung von Personen in Pflegeheimen.

Weil Ludwigsburg zwei Impfzentren an einem Standort hat, bekommt der Landkreis 1170Impfdosen. Es können im Kreis Ludwigsburg aktuell also etwa 160Menschen am Tag geimpft werden – 80 von ihnen im KIZ, die andere Hälfte durch mobile Impfteams an Alten- und Pflegeheimen. Bei Vollauslastung könnte das KIZ in Ludwigsburg 2500Menschen am Tag impfen. Voraussetzung dafür ist allerdings eine ausreichende Menge an Impfstoff.

Laut Sozialministerium ist die nächste Impfstofflieferung an Baden-Württemberg am 25. oder 26.Januar zu erwarten. Dieser wird für die dritte Betriebswoche an die KIZ geliefert. Allerdings hatte Biontech/Pfizer vor ein paar Tagen mitgeteilt, nächste Woche 42 Prozent weniger Impfdosen liefern zu können als angekündigt. Das bedeutet für Baden-Württemberg 64350 Dosen statt geplanten rund 110000. „Es ist davon auszugehen, dass die Termine noch weniger werden“, so ein Sprecher des Ministeriums. Das Chaos bei der Terminvergabe wird aller Voraussicht nach weitergehen.

Die Mitarbeiter, die für den Dienst im KIZ Ludwigsburg unter Vertrag sind, werden derweil möglicherweise für andere Aufgaben eingeplant, wie Landrat Dietmar Allgaier mitteilt. „Wir prüfen, ob wir das Personal, das einen Vertrag hat, aber noch nicht im KIZ benötigt wird, beispielsweise für die Kontaktnachverfolgung einsetzen können.“