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Öffentlicher NahVerkehr
Arena: Ärger um Bushaltestelle

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Die Buslinie 425 hält momentan nicht mehr an der Arena.Foto: Holm Wolschendorf
Gegen den Willen der Stadt halten die Ludwigsburger Verkehrslinien (LVL) mit ihrer Linie 425 nicht mehr an der Arena. Hunderte Pendler sind davon betroffen. Vorerst wird sich an der Situation nichts ändern.

Ludwigsburg. Nicht ohne Stolz verkündete die Ludwigsburger Stadtverwaltung vor acht Jahren die Inbetriebnahme einer völlig neuen Bushaltestelle namens Arena an der Pflugfelder Straße. Mit dieser sollten der Bahnhof – über den damals neu errichteten Westausgang – und natürlich die Arena selbst direkt an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden werden.

Von den drei Linien – 425, 433 und 532 – halten seit Juli aber nur noch zwei an der Arena. Die Linie 425, die zwischen Eglosheim und Oßweil verkehrt und zu den Toplinien in Ludwigsburg gehört, fährt seit Juli von der Weststadt kommend direkt durch den Schillerdurchlass auf die andere Seite des Bahnhofs. Die Haltestelle Arena steuert sie nicht mehr an.

Offiziell begründen die LVL diesen Schritt auf ihrer Homepage mit den Bauarbeiten in der August-Bebel-Straße. Dort hatte ein Rohrbruch wochenlang für Verkehrsbehinderungen gesorgt. Jetzt ist die Baustelle aber schon seit längerem beendet. Trotzdem hält die Linie 425 nicht mehr an der Arena.

Eine Leserin unserer Zeitung findet das sehr verwunderlich. Die Frau steigt täglich an der Haltestelle Rundsporthalle zu und eigentlich an der Haltstelle Arena aus, um dann auf den Zug oder die S-Bahn umzusteigen. „Das war für mich immer sehr geschickt, vor allem wenn ich Koffer dabei habe“, sagt die Frau. Denn von der Haltstelle Arena geht es ebenerdig bis direkt unter die Gleise. Nun müsse sie immer im Bus sitzenbleiben und warten bis der Busbahnhof auf der anderen Seite des Bahnhofs erreicht ist. Für alle Pendler aus Eglosheim und der Weststadt sei das unglaublich ungeschickt.

Und, was die Frau noch stört: Auf der Vorderseite des Bahnhofs, am Busbahnhof, fühlt sie sich spätabends nicht sicher. Ihr sei es immer lieber gewesen, durch den Westausgang zu gehen und dann vor der Arena in den Bus einzusteigen.

Der Betriebsleiter der LVL, Frank Metzger, bestätigt gegenüber unserer Zeitung, dass die Linie 425 die Haltestelle Arena auf unbestimmte Zeit nicht mehr anfährt. Bereits im Sommer hatten die LVL die Stadtverwaltung auf die Probleme mit dieser Linie hingewiesen. Gleichzeitig forderte das Unternehmen von der Stadt eine bessere Ampelschaltung für seine Busse.

„Wir haben auf dieser Linie sehr viele Schwierigkeiten mit der Pünktlichkeit“, erklärt Metzger. Vor allem aus Oßweil habe es eine Menge Klagen gegeben, weil Busse der Linie 425 sich immer öfter verspätet hätten. Neben den zahlreichen Baustellen macht Metzger dafür vor allem die Ampelschaltung beim Weg des Busses über die Keplerbrücke verantwortlich. „Als Fußgänger ist man schneller durch den Bahnhof gelaufen, als der Bus auf diesem Weg braucht.“

Auch die Pflugfelder Straße macht dem Busunternehmen immer wieder Probleme. Bei größeren Konzerten oder Sportveranstaltungen ist die Straße oft komplett gesperrt. Auch dann kann die Linie 425 die Arena nicht anfahren. Die vielen Ein- und Ausfahrten für Parkhäuser sorgen laut Metzger für weitere Behinderungen in der Straße.

Aus diesen Gründen habe sich sein Unternehmen in Rücksprache mit der Stadt dazu entschlossen, die Haltestelle Arena auf der Linie 425 nicht mehr anzufahren. Eine Verbesserung wäre für Metzger nur möglich, wenn der Bus bei der Fahrt über die Keplerbrücke eine Vorfahrtsampelschaltung bekommt. „Optimal wäre es, wenn der Bus überhaupt nicht mehr anhalten müsste.“

Baubürgermeister Michael Ilk ist mit der Entscheidung der LVL nicht zufrieden. Eigentlich habe die Stadt dringend empfohlen, die Haltestelle Arena wieder anzufahren. Das Unternehmen berufe sich aber auf das Personenbeförderungsgesetz. Dieses besagt, dass in bestimmten Fällen – etwa bei Störungen des Betriebs – Fahrplanänderungen auch ohne Zustimmung der Genehmigungsbehörden vorgenommen werden dürfen. „Wir bitten, dies zu überdenken“, sagt Ilk.

Gleichzeitig möchte die Verwaltung versuchen, mit Hilfe des neuen Verkehrsrechners, den Busverkehr zu beschleunigen. „Das könnte uns helfen, die eine oder andere Minute herauszuholen“, sagt Ilk. Die Linie 425 zwischen Oßweil und Eglosheim sei eine wichtige Achse. Und dass auch das Westportal und die Arena angefahren werden, sei der Stadtverwaltung sehr wichtig.

Laut Michael Ilk habe es auch schon die Überlegung gegeben, einen weiteren Bus auf der Linie einzusetzen. „Das hat sich aber als unwirtschaftlich erwiesen.“ Die Verwaltung will jetzt weitere Gespräche mit der LVL führen und darauf drängen, die vereinbarten Fahrrouten einzuhalten. Gleichzeitig soll versucht werden, durch eine intelligentere Ampelschaltung auf der Keplerbrücke für Verbesserungen zu sorgen.